300.000 Liter weg

Spritdiebe schlagen 6.000 Mal zu

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Immer mehr Autofahrer wollen illegal gratis tanken. Die Anzeigen stiegen um 11,5 Prozent.

Die Fahrt zur Tankstelle ist ein wahrer Horror. Rekordpreise versetzen jeden Autofahrer in Depressionen. Durchschnittskosten von 1,485 Euro pro Liter Super und Spitzenpreise von mehr als 1,7 Euro pro Liter (Quelle: ÖAMTC Spritpreissuche) hinterlassen leere Geldbörsen.

Es ist kein Wunder, dass eine völlig neue Form der Kriminalität massiv ansteigt – der Sprit-Diebstahl.

  • Eine Polizei-Auswertung zeigt: In den ersten sechs Monaten des Jahres gab es 2.986 Anzeigen gegen Sprit-Diebe. Im gesamten Jahr werden es mehr als 6.000.
  • Das sind 16 Benzin-Raube täglich! Alle 1,5 Stunden wird also in Österreich schwarzes Gold gestohlen!
  • Im Bundesländer-Vergleich ist Niederösterreich Spitzenreiter. 1.000 Anzeigen von Jänner bis Juni.
  • Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es bundesweit um über 300 Vergehen weniger. Im Jahr 2012 haben sich also diese Delikte um 11,5 Prozent erhöht.
  • Sprit-Kriminalität steigt unaufhörlich: Schon von 2010 auf 2011 gab es einen Anstieg über 10 Prozent.
  • Die Diebe sind dreist. Variante 1: Sie betanken ihre Fahrzeuge an der Zapfsäule und rauschen ohne zu zahlen davon. Im Durchschnitt rauben die Diebe 50 Liter. Der Slowake Peter B. schöpfte so im Vorjahr insgesamt 10.000 Liter ab (Foto).
  • Trick 2: Die Täter schleichen in der Nacht auf Baustellen und leeren die gigantischen Tanks der Baufahrzeuge. Die Diebe rücken mit Spezial-Vorrichtungen an, die in kurzer Zeit Hunderte Liter fassen.
  • Laut Polizei droht den Tätern bis zu sechs Monaten Haft.

Treibstoff auf Rekord-Hoch

Sprit wird zum Luxusgut. Vor allem jetzt am Ende der Sommerferien steigen die Preise gewaltig.

Kein Ende des Preis-Wuchers: Super kostet 1,485 Euro pro Liter, Diesel 1,418 (Zahlen vom Freitag). Eine Analyse der Spritpreis-Entwicklung seit Beginn der Sommerferien zeigt: Derzeit zahlen wir 10 Cent mehr für Super. Das bedeutet für einen durchschnittlichen Tank (60 Liter) eine Teuerung um 6 Euro – dafür könnte man eine Familienkarte in Wiens Freibädern kaufen.

Die Situation wird sich in den letzten zwei Ferienwochen wohl noch verschärfen, glauben die Experten. Besonders vor den Wochenenden werden die Konzerne wahrscheinlich ihre Preise erhöhen. Hinzu kommt: Derzeit ist der Rohöl-Preis auf einem sehr hohen Niveau – eine Erleichterung ist nicht in Sicht. Der Montag ist übrigens meist der billigste Tank-Tag.

(lam, pom)

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