Das weststeirische Lipizzanergestüt in Piber stöhnt unter einem harten Sparkurs. Die SP befürchtet sogar das Aus der Piber-Gesellschaft.
Im weststeirischen Lipizzaner-Gestüt Piber ist Feuer am Dach. Die Gestütsgesellschaft soll vor dem Konkurs stehen, berichten steirische SPÖ-Politiker aus dem Aufsichtsrat. Der Gestütsleiter bestätigt gegenüber ÖSTERREICH harte Kürzungen: „Wir fahren auf Sparflamme.“
„Reduzieren stark“
Max Dobretsberger, Gestütsleiter
und Ausbildungsleiter erklärt offen, die „Einsparungen am Gestüt sehr
stark“ zu spüren. Konkret: „Wir müssen stark reduzieren - einige Reitpferde
wurden bereits verkauft.“ Nun sei man gerade dabei, auch Fahrpferde zu
verkaufen. „Auch die Zuchtpferde werden reduziert, um die Kosten
einzusparen“, berichtet Dobretsberger. Und weiter: „Das Problem ist, dass
wir den gesetzlichen Auftrag der Zucht haben - sozusagen eine Kulturaufgabe.
Und das kostet natürlich.“
Eine Kündigungswelle dementiert der Gestütsleiter: „Es gab eine Entlassung ohne Nachbesetzung. Wir machen uns im Gestüt natürlich Sorgen.“ Über genaue wirtschaftliche Dinge wisse freilich Elisabeth Gürtler Bescheid. Sie war gestern für eine Stellungnahme bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
„Piber in Gefahr“
Die weststeirische Nationalrätin
Elisabeth Grossmann (SP) kann sich denken, warum: „Aus einer
Aufsichtsratssitzung ist durchgedrungen, dass die seinerzeit gegen den
ausdrücklichen Willen der SPÖ ausgegliederte Gesellschaft Spanische
Hofreitschule – Bundesgestüt Piber vor dem Konkurs steht.“ Sie befürchtet,
dass Piber „heruntergefahren“ werden könnte. Grossmann: „Von Personalabbau,
dem Verkauf von Pferden und Grundstücken ist die Rede.“ Und „was die
touristischen Aktivitäten betrifft, so scheint man für Piber den falschen
Schrumpfungskurs eingeschlagen zu haben“. „Die Geschäftsführung soll endlich
die gesetzlichen Rahmenbedingungen einhalten und die politischen
Bekenntnisse akzeptieren“, ergänzt SP-LAbg. Karl Petinger. Laut
Tourismusressort kam das Gestüt 2008 auf 65.304 Gäste.