Mit Geliebter Arznei gespritzt

Arzt (59) starb 
durch Sex-Droge

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Ein Anästhesist verfiel der Droge, die schon Michael Jackson das Leben kostete.

Bereits seit Monaten hatte Wilfried W. (Name von der Red. geändert) mit dem Narkosemittel „Propofol“ experimentiert – und war süchtig nach dem Kick geworden. Die Abhängigkeit veränderte sein Wesen massiv. Der Mediziner verließ Ehefrau und Familie, um künftig mit einer 26-jährigen Krankenschwester aus seinem Spital zusammenzuleben. Und in der Wohnung der Frau kam es, wie nun bekannt wurde, am 16. Februar zum Drama.

Enthemmt
Der 59-Jährige und seine Gespielin injizierten sich das Mittel, das richtig dosiert enthemmt und in einen euphorischen Zustand versetzt.

Viel zu viel
Doch Wilfried W. erwischte viel zu viel. Während die Krankenschwester neben ihm einschlief, setzte bei dem Angestellten des Grazer Landeskrankenhauses wie bei Michael Jackson die Atmung aus. Als die Frau nach Stunden erwachte, lag in ihren Armen der tote Freund. Ein zu Hilfe gerufener Notarzt konnte nichts mehr ausrichten.

Erwischt
Zuvor hatten noch Kollegen versucht, Wilfried W. wieder auf den rechten Weg zu bringen. Gernot Brunner, ärztlicher Direktor des LKH Graz: „Es bestand seit rund acht Wochen der Verdacht der missbräuchlichen Verwendung. Wir haben ihn damit konfrontiert und er hat es zugegeben. Daraufhin vermittelten wir ihm ärztliche Hilfe.“

Süchtig
Wilfried W. wurde in den Krankenstand geschickt, von der Sucht nach „Propofol“ kam er aber nicht los, sie kostete dem mehrfachen Vater schließlich das Leben.

Die Mordgruppe des Landeskriminalamtes hat das Ergebnis ihrer Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Auf die Freundin des Verstorbenen könnte nun eine Anklage zukommen, falls sie dem Arzt beim Injizieren der Droge behilflich war.

Der verstorbene Mediziner wurde inzwischen bereits beigesetzt. Offizielle Todesursache: eine mehrfach letale Dosis „Propofol“.

M. Hofer, R. Kopt

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