12 Jahre Haft

Darknet-Killer sollte Ex-Frau "erledigen"

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Am Freitag musste sich ein  Wiener (33)  im Grazer Straflandesgericht vor einem Geschworenensenat verantworten. Er soll in Darknet einen Killer für seien Ex-Frau angeheuert und bezahlt haben, der dann aber keinen Finger rührte. Konsequenz: Mordversuchsprozess gegen den IT-Techniker.

Stmk. Dass der Fall überhaupt ans Licht kam, ist dem FBI zu verdanken. Die amerikanischen Ermittler fanden im Darknet einen Chatverlauf, in dem es um die geplante Ermordung einer Frau in Österreich ging und leiteten die Fakten weiter. Dabei stellte sich heraus, dass der Angeklagte im Sommer 2021 auf einer "murder for hire"-Seite einen Killer gesucht hatte, der seine südamerikanische Ex-Frau ermorden sollte.

Die Verflossene  habe "schreckliche Dinge" getan und sollte dafür sterben. Dem Ganzen war ein heftiger Streit um die Obsorge für den gemeinsamen Sohn vorausgegangen, im Zuge dessen der Mann mit dem damals dreijährigen Sohn ein ganzes Jahr nach Paraguay verschwand. Als er wegen Kindesentziehung auf den Fahndungslisten landete, brachte er den Buben nach Österreich zum Jugendamt zurück. Der Hass eskalierte, als die Ex mit dem Buben ins Frauenhaus flüchte. Aus Rache wollte der Steirer, dass seine Ex stirbt.

Darknet-Killer für Ex-Frau
© Getty Images
× Darknet-Killer für Ex-Frau

Auftrag unter Pseudonym "Jason Dark"

Unter einem Pseudonym wurde er sich mit einem vermeintlichen "Killer" einig. 7.000 Euro sollte der Mord an der Frau kosten, 9.000 wollte er zahlen, wenn sie besonders qualvoll - und per Video gefilmt - "erledigt" werden würde. Er überwies knapp 6.000 Euro, dann herrschte Funkstille. Denn der Hitman war ein Betrüger. Ein Jahr später trat dann das FBI auf den Plan und die Sache flog auf.

Vor Gericht plädierte der 33-Jährige auf "nicht schuldig" und verwies auf seinen damaligen "Ausnahmezustand". Außerdem habe der  Mandant von Top-Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger am Tag nach der Auftragserteilung unter dem Pseudonym "Jason Dark" und Geldüberweisung alles rückgängig gemacht. Eigentlich habe er im Darknet nur eine Waffe kaufen wollen, "um mir das Leben zu nehmen", schilderte der beschuldigte IT-Techniker.  Dann habe ihm jemand geschrieben, "es gibt auch eine andere Lösung". Er stimmte zu und zahlte, "aber dann konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen und habe am nächsten Tag versucht, alles zu stoppen".  Der Geschworenen glaubten ihm nicht und verurteilten den Angeklagten zu 12 Jahren Haft. Nicht rechtskräftig.
 

Anwalt Manfred Arbacher-Stöger.

Anwalt Manfred Arbacher-Stöger.

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