Prozess

Jugendlicher rammte Kontrahenten Messer in den Bauch

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Ein 17-Jähriger musste sich wegen versuchten Mordes vor einem Geschworenensenat verantworten.

Stmk. Nachdem erst am Dienstag zwei Jugendliche in Graz wegen Mordversuchs verurteilt worden sind, musste sich einen Tag später der nächste erst 17-Jährige wegen Mordversuchs verantworten. Diesmal ging es um einen Vorfall im Oktober 2023 im oststeirischen Feldbach. Der Angeklagte hatte Streit mit einem anderen Jugendlichen gehabt. "Er wollte sich rächen", war die Anklägerin überzeugt. Also kaufte er sich mehrere Wochen später in Graz ein Messer, fuhr nach Feldbach und suchte seinen Kontrahenten auf.

Lockte Opfer von Freunden weg

"Er lockte ihn von seinen Freunden weg und ging mit ihm ein Stück spazieren", schilderte die Staatsanwältin. Plötzlich soll er sich wortlos zu dem anderen Jugendlichen hingedreht und ihm mit dem Messer in den Bauch gestochen haben. Anschließend lief er weg und warf das Messer in die Raab.

Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, konnte aber noch selbst die Rettung rufen. Schließlich brach der junge Mann in der Nähe eines Lokals zusammen.

Der Angeklagte hatte bei seiner Vernehmung angegeben, er habe seinem Gegner nur einen Stich in den Oberschenkel versetzen wollen, um ihm "einen Denkzettel zu verpassen". Dazu führte die Staatsanwältin aus, dass auch ein Stich in den Oberschenkel tödlich sein könne. "Er bestreitet jede Tötungsabsicht", betonte der Verteidiger und bezeichnete seinen Mandanten als "gut integrierten, fleißigen Jugendlichen". Das Messer habe er sich nur "zum Selbstschutz" gekauft. Er wollte den anderen Burschen "schwer verletzen, aber nicht töten".

Die Einvernahme des Angeklagten fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. 

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