Eine Serie von Sachbeschädigungen ungewöhnlicher Art beschäftigt die Grazer Polizei: Kollegen war am Flughafen Thalerhof aufgefallen, dass an etlichen Taxi-Kennzeichen das Kreuz am Herzogshut des Landeswappens weggekratzt worden war.
Die Recherchen ergaben dann in Summe 18 Fälle, wobei es sich bei den Zulassungsbesitzern durchwegs um Taxler muslimischen Glaubens handelte. "Das sind die Fakten - alles andere ist Spekulation", so ein Polizei-Sprecher am Montag.
Glaubenskrieg auf Kennzeichentafeln?
"Wird in Graz ein
Glaubenskrieg auf Kennzeichentafeln ausgetragen?", fragte die "Steirerkrone"
in der Vorwoche besorgt, nachdem laut dem Blatt Lesern die Beschädigungen
aufgefallen waren. Es gebe zwar einen Verdacht, eine antichristliche
Motivlage will man bei der Polizei aber nicht bestätigen: "Das wage ich
nicht zu behaupten. Wir sind erst am Anfang und wir ermitteln in alle
Richtungen", so ein leitender Kripo-Beamter.
Fahrer bereits entlassen
Bei der Taxi-Innung in der
Wirtschaftskammer bemüht man sich um Schadensbegrenzung und versucht, die
Angelegenheit intern zu regeln: "Es sind zwei Unternehmer betroffen. Einer,
der acht der betroffenen Autos betreibt, hat einen Fahrer, der offenbar
dahintersteckt, bereits fristlos entlassen", berichtete Sprecher Eduard
Ruschka am Montag. Die Kennzeichen - sie sind durch die Kreuz-Demontage
ungültig geworden - seien ausgewechselt worden. Auf eine ähnliche Lösung
hofft man auch beim zweiten Unternehmer.
Ob die Polizei es damit bewenden lässt und keine Anzeige wegen Sachbeschädigung oder Urkundenfälschung bzw. -verfälschung erstattet, ist noch offen.