Mann hatte über Social Media zumindest einen Buben zu Falschaussage verleiten wollen
Jener Lehrer eines Gymnasiums aus Graz, der sich u. a. Nacktbilder von Schülern verschafft haben soll, ist nun festgenommen worden, wie die Landespolizeidirektion am Donnerstag mitteilte. Der Mann hatte trotz Aufnahme von Ermittlungen gegen ihn versucht, über Social Media einen Buben zur Falschaussage gegenüber der Polizei zu verleiten. Der Mann wurde wegen Verdunkelungsgefahr festgenommen, er zeigte sich laut Ermittlern "ausgesprochen unkooperativ".
Seit Anfang November 2022 ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei gegen den ehemaligen Lehrer eines Grazer Gymnasiums - wegen pornografischer Darstellung Minderjähriger und Missbrauch des Autoritätsverhältnisses. Im Zuge der Ermittlungen stellten die Polizisten fest, dass der Mann wiederum über Social-Media-Fake-Accounts mit zumindest einem der möglichen Opfer in Kontakt getreten sein dürfte. Dabei soll er den Buben zur falschen Beweisaussage bei der Polizei gedrängt haben. Zudem soll er versucht haben, Beweismittel über neuerlich angeschaffte elektronische Geräte zu unterdrücken. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz und mit Unterstützung der "Schnellen Interventionsgruppe" wurde der Lehrer Mittwochmittag an seiner Wohnadresse festgenommen und in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht.
Lehrer weiter unkooperativ
Mit dem Sachverhalt konfrontiert zeigte sich der Grazer wie schon bisher unkooperativ und machte keine Angaben. Neuerlich stellten Polizisten elektronische Beweismittel sicher, welche nun wie die bisher konfiszierten Datenträger ausgewertet werden. Die genaue Anzahl der minderjährigen Opfer steht bisher noch nicht fest. Zahlreiche Verdachtsfälle haben sich jedoch bereits erhärtet. Die Ermittlungen dauern noch an.
Der Mann soll über einen Instant-Messaging-Dienst an Nacktbilder seiner minderjährigen Schüler gelangt sein. Dabei gab er sich über gefälschte Profile als Mädchen aus und trat mit den Buben (14 Jahre aufwärts) in Kontakt. Dann dürfte er sie zur Übermittlung von Nacktbildern und Aufnahmen geschlechtlicher Handlungen verleitet haben. Im Gegenzug sollen sie dafür zum Teil Geld in Form von diversen Gutscheincodes erhalten haben. Als die Buben Verdacht schöpften, wandten sie sich vergangenen Herbst an einen Vertrauenslehrer. Der Direktor der Schule erstattete daraufhin Anzeige. Bei einer Hausdurchsuchung wurden diverse Beweismittel in Form von Datenträgern sichergestellt. Der Verdächtige verweigerte zum Teil den Zugang zu den Speichermedien. Nach wie vor ist ein Sachverständiger mit der Auswertung der elektronischen Beweismittel beschäftigt.