Köflach

Großmutter, Magd & Enkel (2) tot

Löste vergessene Kerze Horror-Brand aus?

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Eine unfassbare Brand-Tragödie spielte sich am Stefanitag in Graden bei Köflach ab.

Es sollten beschaulich-romantische Weihnachtsfeiertage am Bergbauernhof von Brigitte Sch. in Garden bei Köflach in der Weststeiermark werden. Eingeladen waren die als Versicherungskauffrau erfolgreiche Tochter Eva (29) mit ihren beiden Söhnen und ihr Lebensgefährte (33) mit seinen drei Kindern, die im ersten Stock des abgelegenen Gehöfts in 1.000 Metern Höhe auf einer Waldlichtung am Ende eines Güterwegs ohne fließendes Wasser untergebracht wurden.

Die 70-jährige Steirerin, die behinderte und pflegebedürftige Tochter (77) eines früheren Eigentümers des Anwesens, die als Magd hier gearbeitet hatte, wohnten im Erdgeschoss. Mit ihnen nächtigte dort auch der zweijährige Sohn von Eva Sch. im Gitterbettchen.

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Löste vergessene Kerze das Bauernhof-Inferno aus?

Die Katastrophe brach über die Familie am Stefanitag knapp nach 5 Uhr in der Früh herein: Aus noch nicht geklärter Ursache war es vermutlich im unteren Teil des Gebäudes zu einem Brand gekommen – von einer vergessenen Advent- oder Christbaumkerze bis hin zu einem technischen Defekt etwa an einer Wärmedecke ist alles möglich. Jedenfalls stand der Hof im Nu in Flammen.

Wie durch ein Wunder konnte sich die Patchwork­familie im ersten Stock mit nichts als der Schlafbekleidung retten – mit einem Handy, das sie in der Eile ebenfalls mitnehmen konnten, alarmierten sie die Feuerwehr.

Weil die Flammen immer heftiger aus dem Gebäude schlugen, konnte die junge Mutter nicht zu ihrem Zweijährigen vordringen und musste tatenlos zusehen, wie sieben Feuerwehren noch versuchten, ihn zu retten. Doch der Bergbauernhof brannte bis auf die Grundmauern ab. Und die drei Vermissten wurden nicht mehr gefunden.

Überlebende müssen nun psychisch betreut werden

Am Nachmittag dann der endgültige Schock für die Überlebenden: Der Zweijährige wurde tot im Gitterbett gefunden, seine Oma starb in ­ihrem Bett und die Magd, die noch versucht hatte, aus der Flammenhölle zu fliehen, lag im Eingangsbereich des Hauses. Die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. Die Hinterbliebenen werden psychisch betreut, das Landeskriminalamt ermittelt.

(kor)

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