Messerangriff 35 Jahre nach Festnahme

Mordattacke aus Rache an Ex-Gendarm

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Der Polizist soll dem Angeklagten in die Genitalien getreten haben. Dafür schwor er Rache. 

Stmk/Graz. Der Tatvorwurf ist bitterernst, doch das Motiv verleitet zum Schmunzeln: Vor Gericht in Graz erklärte ein 54-jähriger Steirer, warum er nach 35 Jahren Rache an einem früheren Gendarmen nahm und diesen mit einem Messer attackierte. Der heute pensionierte Beamte soll ihm 1986 bei einer Festnahme wegen Raubes in die Genitalien getreten haben. Mit Spätfolgen in Form von Schmerzen und zeitweiser Impotenz.

Für die Staatsanwältin war es ein Mordversuch

Der Steirer mit mehreren Jahren Häfen-Erfahrung steckte im April ein Küchenmesser ein und fuhr zum Haus des pensionierten Beamten. Er versuchte, seinem Opfer in Brust und Bauch zu stechen, fügte diesem wegen der Gegenwehr jedoch nur zwei Schnittverletzungen zu. „Warum?“, wollte die vorsitzende Richterin wissen. „Weil er mir zwischen die Füße getreten hat“, behauptete der als grenzwertig intelligent eingestufte, aber zurechnungsfähige Angeklagte. Eine Aussage, die übrigens längst widerlegt wurde.

Angeklagter muss in Psycho-Anstalt

Urteil. In seiner Einvernahme nach dem Messerangriff hatte der 54-Jährige noch angegeben, dass er den Ex-Gendarmen töten wollte. „Damals habe ich viel Blödsinn z’sammgeredet“, ruderte er vor dem ­Geschworenengericht zurück. Das Urteil: 12 Jahre Haft plus Einweisung in eine Anstalt. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschulds­vermutung. 

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