Beziehungsdrama

Mordversuch: Steirer sticht auf seine Frau ein

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Der Pensionist versuchte sich anschließend selbst zu töten.

Steiermark. Wieder eine Verzweiflungstat von betagten Menschen, die mit ihren Leiden nicht mehr leben können und wollen – und die zeigt, wie brisant und brandaktuell der neue, nicht unumstrittene Film von Michael Haneke ist (siehe Kasten rechts). In Lieboch bei Graz ging ein selbst an Leukämie erkrankter Senior mit dem Fleischermesser auf seine Ehefrau los, die im Schlafzimmer des gemeinsamen Hauses im Bett lag. Die 75-Jährige, die schwer dement ist, konnte ihrem Gatten – der seine Frau offenbar erlösen wollte – das Messer entreißen und zu ihrem Sohn und deren Lebensgefährtin flüchten, die im ersten Stock wohnen. Die Alzheimer-Patientin erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen an Händen, Armen, Schulter und im Gesicht.

Opfer kann sich nicht mehr an Messerattacke erinnern
Als der Ehegatte realisierte, dass alles anders lief (als im Film), übermannten ihn die Schuldgefühle. Der Steirer stieß sich in der Küche mit voller Kraft ein anderes Messer in den Leib. Nach dem Eintreffen des Notarztes wurden die beiden Verletzten erstversorgt und ins UKH bzw. ins LKH Graz überstellt. Josef T. erlag Freitagvormittag seinem selbst zugefügten Bauchstich. Die Erhebungen, was außer der Krankheit des Paars genau zu dem Drama geführt haben mochte, gestalten sich als schwierig, da sich das Opfer bei der Befragung an nichts erinnern konnte.

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