10. Femizid: Blutrausch mit Küchenmesser

Nach Frauenmord: Warum mussten Yvonne und Philipp sterben?

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Fassungslosigkeit herrscht in Graz – nach zwei noch völlig unerklärlichen Morden im Morgengrauen. 

Steiermark. Sie kannten sich erst seit wenigen Monaten – ein 28-jähriger junger Mann aus Steyr in Oberösterreich, der neben dem Beruf die HAK absolviert hat, und eine um 11 Jahre ältere Grazerin aus Wetzelsdorf, die in einer historischen Holzhaus-Siedlung lebte und sich stark für Fitness und Tiere einsetzte. Man kann davon ausgehen, dass sich die beiden dort kennengelernt haben, wo einander Menschen, die 200 Kilometer entfernt leben, über den Weg laufen: nämlich im Internet.

Zusammengezogen waren sie noch nicht – Philipp G. hatte aber schon ein paar Mal bei Yvonne übernächtigt. Warum das werdende Paar Samstagfrüh so sehr in Streit geriet, dass der Freund zu einem Küchenmesser griff und damit den heuer schon 10. Femizid in Österreich mit Dutzenden Messerhieben und -stichen gegen das Opfer beging, ist noch völlig unklar: Denn der Angreifer liegt selbst im Spital im Koma, aus dem er zu Redaktionsschluss geholt werden sollte, damit die Kripo ihn zu Motiv und Hintergründen befragen konnte. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Verdächtiger wollte bei Unfall selbst sterben

Heimweg. Dabei werden die Ermittler dem Tatverdächtigen sehr schnell erklären, dass er bei seinem Selbstmordversuch – als er nach der Bluttat an der Grazerin in der Nähe ihrer Wohnung mit seinem weißen BMW-SUV extra beschleunigte und in den Gegenverkehr raste – einen zweiten Menschen getötet hat: Philipp P. aus Graz, einen Gastro-Angestellten, der nach dem Nachtdienst auf dem Weg nach Hause war und wie vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen von seinem Vornamensvetter aus OÖ regelrecht abgeschossen wurde. Der 31-Jährige verstarb in seinem Autowrack. (kor) 

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