Bald Klarheit

Pfusch-Vorwurf nach Explosion in steir. Ferienhaus

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Der Vater zweier Opfer erhebt schwere Vorwürfe. Die Gutachten der Staatsanwaltschaft sollen in den nächsten Tagen vorliegen.

Im Fall des Mitte August explodierten Ferienhauses im obersteirischen Pruggern (Bezirk Liezen) sollen voraussichtlich bis Anfang kommender Woche die Sachverständigen-Gutachten vorliegen. Das erklärte Reinhard Kloibhofer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben. Das betroffene Gebäude wurde zwischenzeitlich wegen Gefahr in Verzug abgerissen. Der Vater zweier Opfer, Ernst Hauser, bestätigte seine in der Tageszeitung "Österreich" (Mittwoch-Ausgabe) geäußerten Vorhalte, das Haus sei "ein Pfusch" gewesen. Der Hausbesitzer war vorerst nicht zu erreichen.

Weitere Gutachten sind möglich
Der Akt solle dieser Tage eintreffen, dann wolle man sich ein Bild machen, erklärte Kloibhofer am Mittwoch. Es sei nicht auszuschließen, dass noch weitere Gutachten erstellt werden müssten.

Ferienhaus zwischenzeitlich abgerissen
Das Ferienhaus wurde in Abstimmung mit dem Besitzer zwischenzeitlich "dem Erdboden gleich gemacht", berichtete der Bürgermeister von Pruggern, Johann Huber (V). "Die noch stehende südseitige Mauer ist nach außen gedrückt worden - nicht auszudenken, wenn da ein Sturm gekommen wäre." Ob der Besitzer wieder ein Gebäude aufbauen will, konnte Huber nicht sagen.

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Die Explosion sei im Ort nach wie vor präsent, berichtete das Gemeindeoberhaupt. "Einer der Burschen ist ja noch immer im Spital. Da denkt man schon immer daran, wie es ihm wohl geht und ob es eine Besserung gibt." Im Ort werde noch immer darüber gesprochen, wie so ein Unglück passieren könnte. Die ersten Tage nach der Explosion seien auch Leute "zum Schauen" hergekommen. Nach dem Abriss sei zumindest diesbezüglich wieder Ruhe eingekehrt.

Dienstag ein Opfer beerdigt
Am Dienstag wurde eines der beiden 23-jährigen Todesopfer im kleinen Rahmen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Gablitz (Bezirk Wien-Umgebung) zu Grabe getragen. Der Vater des Toten, Ernst Hauser, erhebt laut der Tageszeitung "Österreich" nun Anschuldigen, das Ferienhaus sei "ein 100-prozentiger Pfusch" gewesen. "Der Besitzer hat einen Pfuscher beschäftigt", bestätigte Hauser wütend und traurig am Mittwoch. "Da zieht man ein Kind groß und dann kommt es wegen so einem Blödsinn ums Leben."

Der jüngere Sohn der Familie (21) wurde bei der Explosion lebensgefährlich verletzt. Er befindet sich noch immer im Kardinal Schwarzenberg'schen Krankenhaus in Schwarzach im Pongau (Salzburg). "Sein Zustand ist noch immer ungewiss", meinte der Vater.

Haus war eine Ruine
"Das Haus war eine Ruine. Die haben da eine Zeitbombe eingebaut, keine Heizung", meinte er. "Sie haben sechs Fetzen zusammengeschweißt und daraus einen Tank gebastelt. Da war kein Sicherheitsventil - nichts." Das Gebäude sei auch zu schnell abgerissen worden; Fragen, wie die nach einer Baugenehmigung, seien unbeantwortet geblieben. Der Hausbesitzer war für eine Stellungnahme bis Mittwochmittag telefonisch nicht erreichbar.

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