Pyramidenspiel

Poker-Bande zockte von Mitspielern Millionen ab

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Mit Versprechen von 20 Prozent Gewinn lockten Profis Anleger in die Poker-Falle. 

Stmk. In der Hochphase des Pokerbooms, so um das Jahr 2010, sollen in Graz ein paar Profispieler, ein Vermögensberater und ein IT-Spezialist ein neues Spielsystem im Internet hochgezogen haben, das es in sich hatte. In Wirklichkeit verbarg sich dahinter ein Pyramidenspiel ohne Gewinnchance. 100 Mitspieler sollen so um 16 Millionen Euro abgezockt worden sein.
Vor dem Landesgericht startete am Dienstag der Prozess gegen zehn Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft hat sicherheitshalber einen Schaden von 3,6 Millionen Euro angeklagt, weil sie diesen exakt be­legen zu können glaubt. Die Beschuldigten, darunter vier Hauptangeklagte, quittierten die Vorwürfe bislang mit einem müden Lächeln: „Nicht schuldig“ bekannten sie sich.

Staatsanwalt: ›Geld wurde einfach verheizt‹

„Zentrale“ des Pyramidenspiels war ein Grazer Pokerlokal, in dem Vertriebler den Bossen permanent große Mengen anlieferten. Die wurden allerdings ausschließlich verwendet, um selbst online zu pokern. „Das Geld wurde einfach verheizt“, sagt die Staatsanwaltschaft, den Schaden hatten Anleger, denen 20 Prozent Rendite versprochen worden waren und die von ihrem Geld keinen Cent mehr wiedersahen.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf schweren Betrug, den zehn Beschuldigten drohen lange Haftstrafen. Sie scheinen für längere Zeit kein gutes Blatt zu haben. 

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