45-Jährige suchte täglich in bis zu zehn Sendungen nach Barem und Wertsachen.
Eine 45-jährige ehemalige stellvertretende Postfilialleiterin ist am Donnerstag im Leobener Straflandesgericht zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil sie jahrelang Geld aus zahlreichen Briefsendungen gefilzt hatte. Ein wirkliches Motiv konnte sie zwar nicht angeben, sprach aber von einer "persönlichen Krise", bestätigte das Gericht entsprechende Medienberichte.
Rund 240 Mal soll die Beschuldigte zugelangt und dabei einen Schaden von etwa 18.000 Euro verursacht haben. Finanzielle Schwierigkeiten hätte sie nicht gehabt. Nachdem sie täglich fünf bis zehn Briefe durchsucht hatte, klebte sie diese wieder zu und schickte sie weiter. "Ein bisschen krankhaft" sei es schon gewesen, meinte die 45-Jährige. Ihre Psychologin habe ihr gesagt, dass sie das vielleicht gemacht habe, um im Mittelpunkt zu stehen.
Das Gericht verurteilte die Frau zu 15 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Während die Angeklagte das Urteil sofort annahm, gab die Staatsanwaltschaft keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.