Freispruch

Schülerin wollte Lehrer anzünden

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Im Unterricht attackierte eine Schülerin ihren Zeichenlehrer – und wollte den Angriff sogar filmen. Vor Gericht bekam sie dafür einen Freispruch.

Gewalt unter Schülern ist bereits trauriger Alltag. Ein Ausnahmefall aber zum Glück immer noch, wenn eine Lehrkraft angstschlotternd vor Schülerinnen flüchtet – wie es im Juni an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Fohnsdorf passiert ist.

Wie berichtet, haben dort vier Schülerinnen ihren Zeichenprofessor bedroht und attackiert. Weshalb sich Rädelsführerin Vanessa M. (15) am Freitag wegen gefährlicher Drohung am Landesgericht Leoben verantworten musste.

Rückblick
Am 18. Juni kam es im erstaunlich locker geführten Unterricht von Gerhard S. (47) zum Eklat: Der Lehrer wurde von der vierköpfigen Mädchengang mit einer Flasche beworfen, mit Farbe bemalt und einem Haarspray besprüht. Die Girls wollten die Attacke mit dem Handy filmen, um das Video ins Internet und den Lehrer bloßzustellen. Als dann Vanessa noch drohte: „Jetzt zünd ma ihn an“, bekam es der Pädagoge mit der Angst zu tun, sperrte sich in ein Zimmer und rief den Schulwart um Hilfe.

Messer
„Im Unterricht ging es immer spaßig zu. Professor S. hatte nichts dagegen, dass wir ihn filmen und bemalen“, verriet Vanessa ihrer Richterin Sabine Anzenberger. Auch Zeuginnen erzählten von kauzigen Praktiken des Lehrers: „Er nannte uns schiache Hex und blade Kuh.“ Dazu der Pädagoge: „Meine Tochter begrüße ich auch so.“ Zudem habe der 47-Jährige öfter hinter dem Rücken der Schüler mit einem Messer Faxen gemacht. „Sehr bedenklich“ fand das die Richterin und sprach die Angeklagte frei: „Ich bin überzeugt, dass Sie ihn angesprüht haben, aber die Absicht einer Drohung erkenne ich nicht.“

Vanessa hat die Schule mittlerweile verlassen.

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