Raubmord-Versuch

Taxilenker in Lebensgefahr

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Ein Taxilenker ist heute, Samstag, in Wien-Donaustadt vermutlich Opfer eines versuchten Raubmordes geworden.

Der lebensgefährlich verletzte 60-Jährige wurde von einem Botenfahrer in seinem Mercedes gefunden. Zunächst war man von einem Unfall ausgegangen, da der Wagen entsprechende Schäden aufwies. Im Spital entpuppte sich eine Kopfwunde allerdings als Schussverletzung. Nach einer Notoperation befand sich der Mann am Nachmittag im künstlichen Tiefschlaf.

Opfer schwebt in Lebensgefahr
"Teile des Projektils wurden aus dem Kopf entfernt, Teile stecken im Gehirn", berichtete Major Manfred Briegl von der Kriminaldirektion 1. "Das Opfer ist in den nächsten Tagen bestimmt nicht ansprechbar. Der Taxilenker schwebt laut Krankenhaus in akuter Lebensgefahr."

Von Botenfahrer gefunden
Der Botenfahrer war gegen 6:30 Uhr auf das auf der Erzherzog-Karl-Straße 32A stehende blaue Auto aufmerksam geworden. Der Mercedes stand je zur Hälfte auf einer Grünfläche und am Gehsteig. Rund 20 Meter davor war eine Stange mit einem Einbahnschild umgefahren worden. Da sich auf der vorderen Stoßstange des Pkw entsprechende Spuren befanden, ging der Zeuge von einem Unfall aus.

Projektil zersplitterte im Kopf
Hinter dem Lenkrad saß der zusammengesackte Taxifahrer. Er hatte eine blutende Kopfwunde. Wie sich im Spital herausstellte, war aus nächster Nähe - vermutlich vom Beifahrersitz aus - auf ihn geschossen worden. Das Projektil hat sich im Kopf in mehrere Splitter zerteilt.

Taxameter ist weitergelaufen
Der Taxameter wies einen Fahrpreis von 37 Euro aus. Das Automatikgetriebe des Autos war auf Parken gestellt. Wo der Lenker seinen Kunden aufgenommen hat, war noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Chauffeur hatte als freier Dienstnehmer bei einem Taxiunternehmen keinen fixen Standplatz und auch keinen Funk.

Kampf nicht ausgeschlossen
Briegl schloss nicht aus, dass sich der Täter und sein Opfer einen Kampf geliefert haben. Das würde den Zusammenstoß mit dem Verkehrszeichen erklären.

Patronenhülse nicht gefunden
Patronenhülse wurde zunächst keine sichergestellt. Die Arbeit der Tatortgruppe dauerte noch an. Zur Identität des Schwerverletzten sagte der Polizeisprecher nur so viel: Der 60-Jährige hatte einen Wohnsitz in Wien und einen in Niederösterreich.

Brieftasche nicht gefunden
Der Täter könnte sie mitgenommen haben. Wie viel Geld das Opfer bei sich hatte, blieb noch ungeklärt.

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