Die Tiroler Jugendanwältin Elisabeth Harasser will Jugendliche vor dem Film schützen. Die „sexuellen Handlungen“ würden gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen.
Seit zehn Tagen ist „Brüno“, der neue Film von Sacha Baron Cohen, in dem er einen schwulen österreichischen Modejournalisten verkörpert, hierzulande in den Kinos. Nun regt sich in Tirol Widerstand gegen die Altersfreigabe – alle ab 14, entschied die Jugendmedienkommission, dürfen Brüno sehen. Ein Urteil, mit dem die Tiroler Jugendanwältin Elisabeth Harasser nicht glücklich ist: Einige Szenen stünden in „krassem Gegensatz“ zum Tiroler Jugendschutzgesetz, kritisiert Harasser die Altersfreigabe „in aller Schärfe“.
Gesetz überholt?
Laut Tiroler Jugendschutzgesetz darf durch
„die Darstellung oder Vermittlung sexueller Handlungen die körperliche,
sittliche, charakterliche oder soziale Entwicklung von Kindern oder
Jugendlichen“ nicht gefährdet werden. Eine Formulierung, die für den grünen
Landtagsabgeordneten Gebi Mair überholt ist. „Dass diese Regelung in
Erinnerung gerufen wird, wenn in einem Film schwule Charaktere vorkommen,
ist auffällig“, meint er.