Fachmarkt in Imst

Einkaufscenter wurde erpresst

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Ein Erpresser verlangte einen fünfstelligen Betrag. Die Polizei konnte rasch Entwarnung geben. Es wurde kein verdächtiger Gegenstand gefunden.

Ein unbekannter Erpresser hielt am Mittwochnachmittag Imst in Atem. Er forderte vom Chef eines Einkaufszentrums einen fünfstelligen Geldbetrag, „sonst passiert was“. Gegen 13.40 Uhr erhielt der Leiter des Fachmarktzentrums FMZ, Hannes Gstrein, einen mysteriösen Anruf. Ein Unbekannter teilte mit, dass ein Brief für die Geschäftsleitung in den WC-Anlagen deponiert sei. Gstrein schickte einen Mitarbeiter los, das Schreiben zu suchen. „Um 13.50 hatte ich dann den Brief in der Hand. Zehn Minuten später, also um 14 Uhr, hätte bereits die Geldübergabe stattfinden sollen“, bestätigte der Chef des FMZ.

Keine Evakuierung
Hannes Gstrein alarmierte sofort die Polizei und die Bezirkshauptmannschaft: „Es war schlicht unmöglich, in der kurzen Zeit das Geld aufzutreiben. Davon abgesehen lassen wir uns auch nicht erpressen.“ Binnen weniger Minuten waren die Einsatzkräfte mit Sprengstoffhunden vor Ort. Hubert Juen, Bezirkskommandant der Polizei Imst: „Eine Evakuierung des Gebäudes war nicht mehr möglich, da die gesetzte Frist bereits verstrichen war.“ Die Beamten schwärmten aus und machten sich auf die Suche nach verdächtigen Gegenständen oder Personen. „Wir wussten allerdings nicht, wonach wir suchen sollten“, so Juen, „in dem handschriftlichen Erpresserschreiben war kein Hinweis auf eine Bombe, Sprengstoff oder eine andere direkte Bedrohung zu finden – da hieß es nur Geld her, sonst passiert was – aber was, war nicht klar“.

Entwarnung
Nach der Durchsuchung von 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche konnte Entwarnung gegeben werden. Es wurde nichts Gefährliches gefunden. Die Betreiber aller Stores im Einkaufszentrum waren informiert und angewiesen, die Augen offen zu halten. Die Kunden bekamen von der Aktion wenig mit - es kam zu keinerlei Tumulten oder Panik. Manche wunderten sich nur über die starke Polizeipräsenz.

Keine Spur
Die Ermittlungen liefen auch am Donnerstag auf Hochtouren. Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf den Täter. Die Ernsthaftigkeit der Erpressung ist auch unklar, da die Drohung recht unklar formuliert war. Auch ein übler Scherz ist nicht ausgeschlossen. In den nächsten Tagen werden Dutzende Videoaufnahmen ausgewertet.

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