Von einem pensionierten Direktor einer höheren Schule in Tirol ist ein Schüler während seiner Nachhilfestunde sexuell belästigt worden.
Durch die Anzeige des 14-Jährigen seien weitere Fälle in der ehemaligen Schule des 63-Jährigen bekanntgeworden. Inzwischen sei das Verfahren eingestellt worden, bestätigte das Landeskriminalamt am Freitag.
In den Schritt gefasst
Anfang des Jahres hatte der Schüler
Nachhilfe bei dem 63-Jährigen genommen. "Er hat mir in den Schritt gefasst",
wurde der junge Tiroler in der Tiroler Tageszeitung zitiert. Er sei die
ganze Unterrichtsstunde sexuell belästigt worden. Die Ermittlungen hatten
weitere Übergriffe in der Lehranstalt im Unterland zutage gebracht.
Neigung schon während Schulzeit bekannt
Schon während seiner
aktiven Zeit als Direktor seien die Neigungen des Mannes bekanntgewesen. So
wusste ein Religionslehrer von einem Schüler, der sich vor mehreren Jahren
belästigt gefühlt habe. Der Schularzt habe im Auftrag der Lehrer den
damaligen Direktor zur Rede gestellt. Dieser hatte die Vorwürfe stets
zurückgewiesen. Es soll auch eine Absprache in der Schule gegeben haben,
wonach niemand allein zum Direktor gehen solle, schreibt das Blatt. "Die
Schüler sind zu ihrem Schutz nur mehr in Gruppen in die Direktion gegangen",
erklärte ein Sprecher des Landeskriminalamtes.
Ex-Direktor bestreitet Vorwürfe
Der ehemalige Direktor hatte
die Vorwürfe in Abrede gestellt. Für ihn seien die Gerüchte eine
"Mobbingfolge", den 14-Jährigen habe der Pensionist nur an der Schulter
berührt. Weitere Vorfälle liegen mehrere Jahre zurück. Wie viele ehemalige
Schüler von den sexuellen Zudringlichkeiten betroffen waren, sei nicht
bekannt. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme
vorerst nicht erreichbar.