In der Abfahrt hat Ex-ÖSV-Läufer Norbert Holzknecht schon Michael Walchhofer geschlagen. Aber einen Ferrari bändigte er nicht.
Es gab große Stunden im Leben des Skirennläufers Norbert Holzknecht. Da fuhr der sympathische Tiroler Kanonen wie Michael Walchhofer, Hannes Reichelt, Klaus Kröll und Mario Scheiber in Grund und Boden – und wurde österreichischer Meister in der Abfahrt (2003 und 2007). Aber hartnäckige Verletzungen (Meniskus) bremsten Holzknechts Karriere. Und als er schließlich aus dem Skizirkus ausschied, galt er als ständiges Versprechen im Europacup (10 Siege), das er aber im Weltcup nie eingelöst hat (beste Platzierung: Achter in der Abfahrt von Gröden 2004).
140.000-Euro-Auto
Seit Samstag, 18 Uhr, muss der Ex-Racer mit der
Nachrede leben, dass er trotz allem Skilaufen besser kann als Autofahren.
Pech für seinen Schwiegervater Helmuth Zach, Besitzer der fashionablen
Hotelanlage Edelweiss in Götzens. Denn der Hotelier borgte
Schwiegersohn Norbert seinen 140.000 Euro teuren Ferrari. Und auf
regennasser Fahrbahn im Heimatort unterwegs, fuhr der 33-Jährige wie ein
junger Wilder – und unterschätzte die Kraft des Sportwagens.
Abflug
Die Folge: In einer Kurve geriet der rote Flitzer ins
Schleudern, schlitterte über die Gegenfahrbahn auf eine Böschung, überschlug
sich – und kam in einer Wiese wieder auf den Rädern zum Stehen.
Der Ferrari wurde beim Abflug ohne Netz total ruiniert, Lenker Holzknecht (Vater eines dreijährigen Kindes) ist nur ein wenig zerknittert und zerknirscht. Nach einer Nacht in der Klinik Innsbruck war Zerstörer Norbert Sonntag schon wieder daheim. „Er liegt im Bett, weil ihm die Schulter ein bisschen wehtut“, so die Ehefrau, „aber sonst geht es ihm gut.“ Holzknecht arbeitet jetzt als Skilehrer. Es wird wohl ein harter Winter für ihn.