4 Marokkaner vergewaltigen die 17-Jährige. Jetzt wurde die Strafe gemildert.
Nachdem sich im Jänner 2009 vier Marokkaner stundenlang brutal an einer 17-jährigen, wehrlosen Tirolerin in einer Innsbrucker Tiefgarage vergangen hatten und dafür in erster Instanz vom Innsbrucker Landesgericht verurteilt worden waren, hat das OLG die Strafen am Donnerstag großteils herabgesetzt. Ein damals 20-Jähriger muss sechs Monate kürzer hinter Gitter. Obwohl ein damals 16-jähiger Mittäter zu 20 Monaten Haft verurteilt worden war, befand er sich auf freiem Fuß und war zur Berufungsverhandlung erst gar nicht erschienen. Das Gericht konnte ihn auch nicht ausforschen.
Die Strafe von siebeneinhalb Jahren für den erstangeklagten, ältesten Marokkaner (damals 28) blieb aufrecht. Beim zum Tatzeitpunkt 20-jährigen Zweitangeklagten wurde die Höhe von vier auf dreieinhalb Jahre herabgesetzt. Grund dafür sei, dass der Mann im Jänner 2009 unter 21 Jahre alt und unbescholten gewesen war. Dies habe das Erstgericht nicht berücksichtigt, teilte OLG-Sprecher Harald Pirker mit.
Anstatt drei Jahre muss der Drittangeklagte (damals 19 Jahre) nunmehr zwei Jahre und neun Monate hinter Gitter. "In der Zwischenzeit hat es zwei weitere Verurteilungen im Ausmaß von 15 Monaten gegeben", führte Pirker aus. Das OLG hätte im Missbrauchsfall eine Strafhöhe von vier Jahren als angemessen erachtet. Abzüglich der 15 Monate ergebe sich eine Gesamtstrafe von 33 Monaten.
Die Tat zeuge von "enormer Menschenverachtung", hatte Richter Gerhard Melichar bei der Hauptverhandlung am 21. Juli 2009 das Urteil begründet. Die Angeklagten hätten das Opfer zu einer Sache degradiert. Alle vier Männer im Alter von damals 28, 20, 19 und 16 Jahren waren wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person verurteilt worden. Dem Ältesten war auch Vergewaltigung vorgeworfen worden, da das Mädchen, während er sich an ihm verging, zu Bewusstsein kam.
Zu dem Vorfall war es am 18. Jänner gekommen, nachdem die 17-Jährige gegen 3.00 Uhr ein Lokal in der sogenannten Bogenmeile in Innsbruck verlassen hatte. Die vier Männer missbrauchten sie in einer Tiefgarage und brachten sie anschließend in ein unbewohntes Haus. Dort erwachte sie erst am Nachmittag, als sich einer der vier gerade erneut an ihr verging. Obwohl sie sich wehrte, ließ der Täter nicht von ihr ab.