Dramatische Szenen spielten sich in Tirol ab: Ein Kind stürzte in die Brandenberger Ache. Das Kind ertrank, die Mutter sprang ihm nach.
Unfassbarer Schock für jene Eltern, die gestern mit Freunden entlang der Brandenberger Ache im Tiroler Unterland wanderten: Am späten Samstagnachmittag rutschte ein neunjähriges Mädchen der elfköpfigen deutschen Gästegruppe auf dem regennassen Untergrund aus, stolperte über einen Stein und stürzte daraufhin 20 Meter tief in die reißende Brandenberger Ache. In Panik läuft die Mutter 500 Meter das Ufer entlang, bekommt das Kind kurz zu fassen, doch die Hochwasser führende Ache ist stärker als die beiden: Auch die Mutter wird von Fluten mitgerissen.
Suchaktion
Der Vater ist schwer geschockt, läuft seiner Familie
nach, die er längst aus den Augen verloren hat. Aus der Gruppe werden die
Rettungskräfte verständigt, die prompt eine umfangreiche Suchaktion starten.
Kurz nach 18 Uhr konnte die Feuerwehr Kirchbichl den leblosen Körper der
Frau am Innufer aus der Strömung ziehen. Die Mutter war zwei Kilometer
östlich von der Gemeinde Kramsach abgetrieben worden.
Reanimation
Mehr als 30 Minuten lang reanimierten die Sanitäter
die bewusstlose Frau, ehe sie in die Intensivstation der Klinik Innsbruck
gebracht werden konnte. Die Mutter starb wenig später im Krankenhaus.
Während die Retter um das Leben der mutigen Frau kämpften, setzten die Einsatzkräfte ihre Suche nach dem vermissten Kind unaufhörlich fort. Kurz vor 21 Uhr dann die Gewissheit: Das neunjährige Mädchen wurde tot beim Tiwag-Innrechen geborgen. Derartige Rechen dienen dazu, Schwemmgut aufzufangen.
Schwerer Schock
Der Vater wurde noch am Unfallort umgehend vom
psychosozialen Dienst betreut. Er erlitt einen Schock und war kaum
ansprechbar. Die Identität der Familie wollten die Behörden nicht
bekanntgeben.