Untersuchung

Todes-Fallschirm wird beschlagnahmt

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Nach dem Todessturz eines Wachtmeisters des Jagdkommandos läuft die Suche nach der Unglücksursache auf eher gemächlichen Touren.

Am Dienstagabend brach für Renate S. aus Jormanndorf im Mittelburgenland die Welt endgültig zusammen: Ihr Gatte verunglückte bereits bei einer Karambolage mit einem Tankwagen. Der Mann verbrannte hilflos in Unfallwrack. Als es diesmal an der Tür läutete, wurde ihr die nächste schreckliche Todesnachricht überbracht: Ihr Sohn Markus, der in Wiener Neustadt beim Jagdkommando stationiert war, ist bei einem Fallschirm-Übungssprung tödlich verunglückt.

Jagdkommando-Übung wurde jetzt abgebrochen
Wie ÖSTERREICH berichtete, passierte die Tragödie am Flugplatzes Nikolsdorf bei Lienz in Osttirol. Dort waren insgesamt 40 Kameraden bei einem Grundkurs, 14 von ihnen sollten an diesem Dienstag einen Übungssprung absolvieren. Markus S. stieg an Bord der Pilatus PC-6, um mit drei weiteren Elitesoldaten von 1.200 Meter Höhe in die Tiefe zu springen.

Während sich bei den drei anderen Berufssoldaten der Flächengleiter anstandslos öffnet, blieb der Fallschirm des jungen Wachtmeisters, als er in 1.100 Meter Höhe die Reißleine zog, geschlossen.

Ebenso wenig geklärt ist bis jetzt, warum auch der automatische Notfallschirm nicht aufging bzw. ob Markus S. auch diesen gezogen hatte, der sich dann ebenfalls nicht öffnete. Der Soldat stürzte vor den Augen seiner Kameraden in eine schneebedeckte Wiese und starb noch vor Eintreffen der Rettungskräfte.

Michael Bauer vom Verteidigungsministerium: „Die Übung wurde natürlich sofort abgebrochen. Die Familie des Verstorbenen wie auch seine Kameraden werden von Heerespsychologen betreut.“

Unterdessen beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft den Fallschirm. Neben der internen Untersuchungskommission soll ein Gutachter klären, ob Materialermüdung, ein Packfehler oder Fremdverschulden den Todessprung verursacht haben. Die Erstellung der Expertise könnte bis zu zwei Monaten dauern.

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