Im Wiener Globe kommt am Donnerstag die heimische Filmzunft zusammen. Ausgerechnet der Sisi-Film "Corsage" mit Florian Teichtmeister könnte gleich acht Mal ausgezeichnet werden.
Am Donnerstagabend versammelt sich die heimische Filmbranche, um zum 13. Mal den Österreichischen Filmpreis an die Besten des abgelaufenen Jahrgangs zu verleihen. Doch vor dem Wiener Globe ist eine Protest-Kundgebung geplant – denn an der Spitze des Nominiertenfeldes rangiert dabei Marie Kreutzers "Corsage" mit acht Nennungen. Das wäre nicht weiter problematisch, wäre nicht Florian Teichtmeister einer der Darsteller des Sisi-Dramas.
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Zur Erinnerung: Der ehemalige Burgschauspieler soll 58.000 Kinderporno-Dateien gehortet haben. Und obwohl der Skandal bereits Mitte Jänner diesen Jahres ans Licht kam, ist ein Prozess weiter nicht in Sicht. Ein erster Termin im Februar kam deshalb nicht zustande, weil Teichtmeister wegen einer Erkrankung nicht verhandlungsfähig gewesen sei. Zuletzt wurde der 43-Jährige aber guten Mutes bei einer Feier im Wiener In-Lokal "Zum schwarzen Kameel" gesichtet.
Zwar ist Teichtmeister nicht direkt für den Filmpreis nominiert, die Kinderporno-Affäre wirft aber auch auf den Film kein gutes Licht. Neben "Corsage" ist mit sieben Gewinnchancen David Wagners Bundesheer-Liebesgeschichte "Eismayer" ein heißer Anwärter.
600 Mitglieder entscheiden über Sieger
In der Königskategorie bester Film matchen sich die beiden Werke mit Adrian Goigingers Kriegsbiografie "Der Fuchs" und dem semidokumentarischen Projekt "Vera" von Tizza Covi und Rainer Frimmel. Über die Preise in den insgesamt 16 Kategorien entscheiden die rund 600 Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films. Für die künstlerische Gestaltung der Gala zeichnet Regisseurin Catalina Molina verantwortlich, die das Motto "Durch die Nacht zum Licht" auserkoren hat.