Ziedlergasse wird Wohnprojekt.
Derartige Polit-Aufmärsche hat Liesing in seiner bisherigen Geschichte noch nicht erlebt: Anfang 2016 gingen im Vorort Tausende auf die Straße – die FPÖ-Anhänger, um gegen das Notquartier für Flüchtlinge in der Ziedlergasse zu demonstrieren. SOS-Mitmensch, kirchliche Organisationen, die SPÖ und die Grünen demonstrierten gegen die Flüchtlings-Feindlichkeit der FPÖ.
Seit die Asylwerber da waren, lief alles sehr gut
„Wir haben dann ein eigenartiges Phänomen erlebt: Ab dem Zeitpunkt, wo die Asylwerber da waren und wir offen und transparent informiert haben, lief alles gut“, erklärt Belinda Schneider von den Johannitern.
Genossenschafts-Bau statt dem Asyl-Quartier
Ende Juni ist es nun so weit: Die letzten Asylwerber werden das Notquartier verlassen und, so Flüchtlingskoordinator Peter Hacker, in die regulären Unterkünfte wechseln. Das Haus wird laut den Plänen von Hauseigentümerin Wien-Süd, abgerissen, hier werden Genossenschaftswohnungen entstehen. Zeit dafür zu bilanzieren, ob sich die Aufregung gelohnt hat: Während die FPÖ das Aus für die Ziedlergasse als Erfolg für sich verbucht, dankt SPÖ-Bezirksvorsteher Gerald Bischof den Helfern: „Ich danke den vielen Ehrenamtlichen, die für ein positives Miteinander gesorgt haben.“ Laut einer SORA-Studie hätte jetzt sogar eine Mehrheit der Liesinger lieber weiter ein Quartier in der Ziedlergasse. J. Galley