Vorarlberg

Viele Fragen nach tödlichem Streit offen

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Einen Tag nach dem Drama in Nüziders liefen die Ermittlungen auf Hochtouren.

Am Tag nach dem tödlichen Ehestreit in Nüziders (Bezirk Bludenz) liefen die Ermittlungen auf Hochtouren, viele Fragen blieben zunächst aber weiter unbeantwortet. Von der auf Dienstag angesetzten Obduktion der Leiche der getöteten 27-Jährigen erhoffte sich die Kriminalpolizei Aufschlüsse über den genauen Tatzeitpunkt und die tatsächliche Todesursache - nämlich etwa, ob die Frau erwürgt oder erdrosselt wurde. Der 30-jährige Ehemann, der als mutmaßlicher Täter gilt, befand sich weiter in künstlichem Tiefschlaf. Mit weiteren Informationen wurde am späten Nachmittag gerechnet.

Noch keine neuen Erkenntnisse
"Es gibt noch keine neuen Erkenntnisse", hieß es am Dienstagvormittag auf APA-Anfrage aus dem Landeskriminalamt. Die Ermittler gehen damit weiter von einem Beziehungsstreit aus. Die 27-Jährige war Montag früh in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden, ihr 30-jähriger Mann hatte der Polizei noch die Tür geöffnet, verlor dann aber das Bewusstsein. Er hatte sich offenbar in Suizidabsicht mit einem Messer selbst schwere Verletzungen zugefügt. Bis wann der 30-Jährige, der im Spital in künstlichen Tiefschlaf versetzt wurde, einvernahmefähig sein wird, stand zunächst nicht fest.

Tat wird rekonstruiert
Zur Rekonstruktion der Tat setzten die Kriminalisten deshalb vorerst auf die Obduktion der Leiche des Opfers. Diese sollte am Dienstag stattfinden und den Ermittlern weitere Anknüpfungspunkte für ihre Arbeit liefern. Ob und wann der fünfjährige Sohn der Frau befragt wird, der sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung befand, war wegen seiner anzunehmenden Traumatisierung ebenfalls noch unklar. Es ist offen, ob der Bub die Geschehnisse in der Nacht mitbekommen hat.

Die bisher durchgeführten Befragungen bei Angehörigen und in der Nachbarschaft brachten zutage, dass das seit einem dreiviertel Jahr verheiratete Paar zwar immer wieder in Streit geriet, zu tätlicher Gewalt sei es dabei aber nicht gekommen. Chefermittler Peter Stadler hatte bei einer Pressekonferenz am Montag auf Basis der Befragungen von einer "ordentlichen kleinen Familie" gesprochen. Erst in der Nacht auf Montag ist offenbar eine Auseinandersetzung eskaliert.

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