Vorarlberg

Anschlag auf Flüchtlingsheim geklärt

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Tatverdächtiger gestand - Laut Polizei "spontane Aktion unter Alkoholeinfluss."

Die Vorarlberger Behörden haben den Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch) in der Nacht auf Sonntag geklärt. Bei den beiden Verdächtigen, die am Montagabend einvernommen wurden, handle es sich um zwei 21 und 24 Jahre alte Männer. Bei dem 24-Jährigen könne man aufgrund seiner Erscheinung von einer rechtsextremen Einstellung ausgehen, so die Landespolizeidirektion. Die Tat dürfte aber eine "spontane Aktion unter Alkoholeinfluss" gewesen sein.

Der 21-Jährige aus Zwischenwasser habe sich aufgrund des Fahndungsdrucks am Montagabend bei der Polizei gemeldet. Die Idee zu dem Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim sei spontan auf einer privaten Geburtstagsfeier im Ortsteil Batschuns entstanden. Gemeinsam mit dem 24-Jährigen sei er zu einer Tankstelle in Feldkirch gefahren, um den Pkw aufzutanken und etwas zu essen, so die Angaben des Tatverdächtigen. Dort hätten sie eine Weinflasche mit Benzin gefüllt.

Im Anschluss habe er seinen Wagen zu dem Haus gelenkt, in dem 23 Flüchtlinge leben. Der 24-jährige Beifahrer stieg aus und warf die brennende Flasche an die Hauswand. Danach fuhren die beiden zurück zu der Feier. Die Ermittlungen zu dem Fall seien noch nicht abgeschlossen, so die Polizei. Man überprüfe die Angaben der beiden Männer und befrage weitere Personen. Bei dem Anschlagversuch wurde niemand verletzt.

Der 21-Jährige wohne in Zwischenwasser, er kenne den 24-Jährigen seit Jahren. Der 24-Jährige wuchs in der Gemeinde auf, lebt aber in Rankweil (Bezirk Feldkirch). Beide Männer seien nicht vorbestraft, so die Polizei. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gebe es keine Hinweise, dass hinter der Tat eine rechtsradikale Organisation steht bzw. dass die Tat von langer Hand geplant gewesen sei.

Landeshauptmann Markus Wallner (V) zeigte sich über den Ermittlungserfolg erleichtert. "Es ist wichtig, dass derartige menschenverachtende Aktivitäten sofort aufgeklärt werden und dadurch klar gestellt wird, dass derartige Handlungen in Vorarlberg keinen Platz haben", so Wallner in einer Aussendung.

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