Der 52-Jährige wurde eigentlich in der Schweiz vermutet. Die Auslieferung des Mannes könnte sich aber noch hinziehen.
Ein als Millionenbetrüger angeklagter 52-jähriger Vorarlberger ist in der vergangenen Woche in London verhaftet worden. Der Mann aus Feldkirch soll bei Wertpapiergeschäften zwölf Anleger aus Europa und den USA um insgesamt fünf Mio. Euro geprellt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verdächtigen gewerbsmäßigen Betrug und Veruntreuung vor. Nach dem Mann wurde seit Anfang Juni international gefahndet, als der Angeklagte nicht zum Prozess kam.
Keine U-Haft verhängt
Zum Termin mit dem
Untersuchungsrichter war der in der Schweiz lebende Mann in Feldkirch noch
erschienen. Er wirkte offenbar so kooperationsbereit, dass der Richter trotz
der angeblichen hohen Schadenssumme von der Verhängung der U-Haft absah. Der
Prozess am Landesgericht Feldkirch Anfang Juni war für sechs Tage anberaumt,
einer der umfangreichsten Betrugsprozesse der vergangenen Jahre. Der
Angeklagte aber ließ den Prozess platzen, er erschien nicht vor Gericht.
Daraufhin wurde ein internationaler Haftbefehl ausgeschrieben.
Der Verdächtige soll den Geschädigten lukrative Wertpapiergeschäfte vorgegaukelt haben, sie vertrauten ihm teils hohe Geldbeträge an. Das eingesetzte Geld hätten die Anleger aus Deutschland, der Schweiz, der Türkei und den USA dann aber nicht wiedergesehen, so der Vorwurf.
Auslieferung zieht sich
Derzeit befindet sich der Mann in
Großbritannien in Haft, er habe einem vereinfachten Auslieferungsverfahren
nicht zugestimmt, so Flatz. Daher könnte sich eine Auslieferung hinziehen.
Wann der Mann vor Gericht komme, sei schwer abschätzbar. Im Falle eines
Schuldspruchs drohen dem 52-Jährigen bis zu zehn Jahren Haft.