Schlechte Aussichten

Wieder schwere Gewitter in Österreich

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In der Nacht tobten wieder schwere Unwetter - besonders in Niederösterreich.

Erneute schwere Gewitter sind Freitagabend in Teilen Niederösterreichs niedergegangen. Betroffen waren die Bezirke Horn, Hollabrunn, Korneuburg sowie der nördliche Teil Tullns. Insgesamt waren laut Landeswarnzentrale 75 Feuerwehren mit 600 Mann die Nacht über im Einsatz. Schwerpunkt war der Bezirk Horn, auf den allein 50 Wehren mit 500 Einsatzkräften entfielen.

Damm drohte zu brechen
Besonders dramatisch war die Situation bei Mold (Bezirk Horn), wo ein Damm zu brechen drohte. 300 Feuerwehrleute waren bis in die frühen Morgenstunden damit beschäftigt, tausende Sandsäcke aufzuschlichten, um ein Nachgeben der Dammwände zu verhindern. Ein Drittel der Ortschaft, etwa 20 Häuser, wären sonst überflutet worden, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich.

Problematisch sei gewesen, dass zum einen der Damm durch die Regenfälle extrem aufgeweicht war und zum anderen, dass sich die daneben verlaufende Begleitstraße durch den gestiegenen Grundwasserspiegel um etwa 30 Zentimeter gehoben habe und so die Dammsohle gefährdet war, erklärte Resperger: "Die Straße ist praktisch aufgeschwommen." Die Gemeinde sei nun mit Dutzenden Lkw dabei, den Weg aufzuschütten, die Feuerwehr halte Dammwache. Sollten nicht wieder Unwetter niedergehen, dürfte die Gefahr gebannt sein.

Mittlerweile ist im gesamten Bundesland wieder Ruhe eingekehrt. Schwere Gewitter für den heutigen Samstag seien nicht prognostiziert, so die Feuerwehr.

Aufräumen
Nach den starken Unwettern vom Mittwoch schreiten auch die Aufräumarbeiten im Bezirk Wiener Neustadt voran. In Kirchschlag in der Buckligen Welt sind die Auspump- und Aufräumarbeiten seit Freitagabend abgeschlossen. In der Rotte Blumau bei Hollenthon waren am Samstag neben der örtlichen Feuerwehr auch 110 Soldaten des Bundesheeres, darunter Pioniere aus Melk, im Einsatz. Gemeinsam sei es gelungen, eine provisorische Zufahrt für schweres Gerät des Bundesheeres zu errichten, berichtete Resperger.

Die Versorgung mit Lebensmitteln sowie mit medizinischer Hilfe im Notfall sei so gesichert. "Die Leute sind nicht alleine gelassen", betonte Bürgermeister Josef Birnbauer (V). Die Soldaten würden nun provisorische Stege und Brücken errichten. Mitte kommender Woche soll die Zufahrt zu den Häusern dann auch wieder mit zivilen Fahrzeugen möglich seien, hieß es beim Landesfeuerwehrkommando.

Lesen Sie auf Seite 2 weiter: So trüb war der Mai bisher

Als hätte sie mit dem Wetter nichts zu tun haben wollen: Die Sonne hat sich im Mai nur selten gezeigt. Laut Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wird es zum Beispiel in Wien mit voraussichtlich 130 Sonnenstunden der trübste Mai seit Messbeginn. "Aber auch an den Stationen Salzburg (80 h) und Bregenz (120 h) zeichnen sich neue Mai-Minima der Sonnenscheindauer ab", sagte Alexander Orlik, Meteorologe an der ZAMG.

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Doch der Regen machte den fehlenden Sonnenschein mehr als wett: Stellenweise ist etwa dreimal so viel Regen gefallen wie in durchschnittlichen Mai-Monaten. In Poysdorf (NÖ) wurden mit 179 Liter pro Quadratmeter der höchste Mai-Niederschlag und der zweithöchste Monatsniederschlag in der 44-jährigen Reihe gemessen. Mehr Regen fiel hier nur im Juli 1997 mit 227 Liter/Quadratmeter. In höheren Lagen über 1.000 Meter fiel auch Schnee. In der Monatsmitte bildete sich zeitweise in den höher gelegenen Regionen über 1.300 Metern eine Schneedecke, so am Sonnblick (S) mit einer maximalen Höhe von sechs Metern. Dies ist etwa eine um 17 Prozent höhere Schneedecke, als sie sonst im Mai erreicht wird.

Wochenende fällt ins Wasser
Auch am letzten Maiwochenende lässt sich die Sonne vergeblich bitten: Das Wetter bringt Regen und bleibt laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wechselhaft. Auf die wärmsten Temperaturen - 23 bis 25 Grad - kann man bis Sonntag hoffen. Am Montag soll die Quecksilbersäule nur mehr auf maximal 16 Grad ansteigen.

Samstag: Regenschauer und Gewitter
Kurze sonnige Abschnitte und teils dichte Wolkenfelder wechseln sich am Samstag ab, dabei gehen immer wieder teils kräftige Regenschauer nieder. Die Wahrscheinlichkeit für Gewitter ist besonders im Süden und Osten Österreichs erhöht. Der Wind weht überwiegend schwach, nur bei Schauern frischt er vorübergehen auf. Frühtemperaturen: 8 bis 14 Grad, Tageshöchsttemperaturen: 17 bis 23 Grad.

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Sonntag: Regnerisch
Regnerischer verläuft der Sonntag: Im Westen und Norden gibt es nur zwischendurch etwas Sonnenschein und zeitweise Schauer, die auch kräftig ausfallen können. Auch im Osten und Süden bilden sich örtlich Regenwolken und Gewitter. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest bis West, nur im Donauraum sowie in Gewitter-Zonen kann er am Nachmittag und Abend regional aufleben. Frühtemperaturen: 11 bis 16 Grad, Tageshöchsttemperaturen: 17 bis 24 Grad.

Montag: Kalt bei nur 16 Grad
Der Montag hält schließlich Windböen und kühle Temperaturen mit Maximalwerten von 9 bis 16 Grad bereit. Regional scheint zeitweise die Sonne. Es gibt aber weiterhin Regen oder Schauer. Die Schneefallgrenze liegt bei 1.400 bis 2.000 Meter. Es bläst lebhafter, von Salzburg ostwärts auch kräftiger bis stürmischer Wind aus West. Frühtemperaturen: 7 bis 12 Grad.

Dienstag: Hoffnung auf Besserung
Die Dienstags-Prognose bringt eine kleine Hoffnung auf Besserung: Zeitweise scheint überall die Sonne, am meisten voraussichtlich im Süden. Vor allem entlang der Alpennordseite gibt es aber weiter Regenschauer, die Schneefallgrenze sinkt auf 1.300 bis 1.900 Meter. Der Wind weht schwach bis mäßig, von Salzburg ostwärts bis zum Nordburgenland auch lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen: 6 bis 12 Grad, Tageshöchsttemperaturen: 11 bis 17 Grad, im Süden bis zu 21 Grad.

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