Sie war mehrfache Mutter

Bräutigam ersticht Frau vor Hochzeit

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50-Jährige wurde in den Hals gestochen. War es Streit um Geld? 

Wien. Es waren vermutlich die Messerstiche im Halsbereich, die Samstagnacht das Leben von N. (50) – laut Nachbarn eine mehrfache Mutter – auslöschten. Die kurdischstämmige Irakerin wies zudem typische Abwehrverletzungen an der rechten Hand auf, die darauf schließen lassen, dass sie bis zum Schluss um ihr Leben kämpfte. Von Nachbarn wurde das ­Opfer liebevoll „Rosa“ genannt. In einem Mehrparteienhaus in der Ybbsstraße, dem späteren Tatort, wohnte die 50-Jährige seit etwa einem Jahr. Vor rund zwei Monaten zog ihr Freund Daban Q. (40) bei ihr ein.

Streit um Geld. „Sie haben immer gestritten. Es ging dabei ums Geld. Sie hat sich von ihm was ausgeborgt und nicht zurückgegeben“, sagt Nachbar A. Der 40-jährige Asylwerber aus dem Irak soll dem Opfer gegenüber handgreiflich geworden sein. Am Samstagnachmittag hörte ein Nachbarsmädchen, wie Rosa rief: „Seit du in meinem Leben bist, gibt es lauter Probleme.“ In der Tatnacht uferte der Streit aus.  Einige Nachbarn gingen beunruhigt zur Wohnung im 3. Stock und sahen nur einen Mann davonlaufen.

Bräutigam ersticht Frau vor Hochzeit
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Mutmaßlicher Täter Daban Q. (40)

Spitalspersonal wurde bei Verletzung misstrauisch

„Wir haben in der Wohnung ein Küchenmesser mit Blutanhaftungen sichergestellt, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln dürfte“, sagt Polizeisprecher Paul ­Eidenberger auf Nachfrage zu ÖSTERREICH.

Krimi. Wegen einer Schnittwunde an der Hand begab sich der Mordverdächtige in ein Krankenhaus. Dem Personal wollte er eine Unfall-Story auftischen, die mit seinem Verletzungsbild nicht übereinstimmte. Die Mitarbeiter wurden misstrauisch und meldeten den Fall der Exekutive, die in der Zwischenzeit schon fieberhaft nach dem Mann suchte. Bei Ankunft der Polizei im Spital war Q. aber schon auf dem Weg nach Wien-Favoriten. Den entscheidenden Hinweis zum Aufenthaltsort lieferte ein weiterer Zeuge. In Vollmontur stürmte die WEGA ein Lokal in der Quellenstraße und verhaftete Daban Q. Ohne Widerstand zu leisten, soll er nur gesagt haben: „Ich bin der, den ihr sucht.“ Bei seiner Einvernahme verweigerte der Iraker die Aussage. Ein mögliches Motiv ist noch unklar. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Larissa Eckhardt

Mordopfer "Rosa": Das Leben und die Zukunftspläne der Kurdin

Seit über einem Jahrzehnt lebte N. in Österreich, hatte die österreichische Staatsbürgerschaft und soll aufgrund ihrer sehr guten Deutschkenntnisse als Übersetzerin gearbeitet haben. Bei den Nachbarn war sie gern gesehen und wurde liebevoll „Rosa“ genannt. Im Sommer zog ihr Lebensgefährte Daban Q. (40) bei ihr ein. Sie renovierten die Wohnung. Das Paar wollte eigentlich im September heiraten. „Rosa hat mich gefragt, ob ich zur Hochzeit kommen möchte“, erinnert sich Nachbar A. Doch so weit sollte es nicht kommen. N. wurde Samstagnacht ermordet. 

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