Bluttat in Wien-Favoriten

Ehefrau erstochen: 62-Jähriger gestand

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Bluttat in Wien-Favoriten - Verdächtiger gestand die Tat.

Wien. Der 62-jährige Mann, dem vorgeworfen wird, am Mittwoch in Wien-Favoriten die 50-jährige Ehefrau getötet zu haben, hat bei seiner Einvernahme am Donnerstag die Tat gestanden. "Er gab zu, zugestochen zu haben, bestritt aber eine Tötungsabsicht", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer. Als Motiv nannte der afghanische Staatsbürger einen Streit rund um die schwierige finanzielle Situation der Familie.
 
Es ist bereits der 33. Frauenmord in diesem Jahr. Um kurz nach 18 Uhr kam es, laut Polizei, in einer Wohnung in der Katharinengasse zu einem heftigen Streit zwischen einem 62-jährigen Mann und seiner 50 Jahre alten Ehefrau. Die Gemüter erhitzten sich und die Situation eskalierte. Es kam zunächst zu Handgreiflichkeiten, ehe der Mann zum Messer griff. Am Donnerstag gestand der Tatverdächtige die Tat. 

Baby der Ermordeten kam vor zwei Wochen zur Welt

Kinder anwesend. Bei der ermordeten Rahima R. handelte es sich um eine fünffache Mutter, erst vor zwei Wochen kam ihr jüngstes Baby per Kaiserschnitt zur Welt. Vier Kinder des afghanischen Ehepaares sollen bei der Tat in der Wohnung anwesend gewesen sein. Eine Nachbarin erzählt, dass eine der beiden Töchter auf den Gang hinausgelaufen war und schrie: „Meine Mama ist verletzt.“
 

Probleme mit Mann: Frau wandte sich an Verein

Hilferuf. Dass die Ermordete Probleme mit dem Ehemann, Noor Agha R., hatte, soll schon länger bekannt gewesen sein. Die 50-jährige Afghanin hatte sich bereits Hilfe bei einem Verein gesucht. Der hatte sich auch darum gekümmert, der Frau – sie soll kein Deutsch gesprochen haben – bei der Anmeldung ihres zwei Wochen alten Babys zu helfen, weil der Ehemann sich weigerte, das zu übernehmen.
 
Bei ebendiesem Verein rief der 16-jährige Sohn der Ermordeten dann am Mittwoch an und bat: „Bitte helft uns.“ Eine mit dem Fall der Familie vertraute Ärztin machte sich sofort auf den Weg in die Wohnung in der Katharinengasse. Von der Polizei erfuhr sie dort, dass die 50-jährige Frau ihren Verletzungen erlegen war. Ihre fünf Kinder befinden sich jetzt in Obhut des Jugendamtes.

(say/kor)
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