Wien

Hochschwangere delogiert

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Geburt sechs Tage überfällig - dennoch kam der Exekutor.

Keine Frage: Die 26-jährige Kellnerin Monika S. und ihr Lebensgefährte Thierry G. sind formal nicht im Recht. Sie sind nur Untermieter eines Bekannten, und laut Gesetz darf man eine Gemeindewohnung nicht untervermieten. Warum das Paar diesen Umstand ausblendete, sei dahingestellt – bei der Lösung des Problems hätte der „Hausherr“ allerdings mehr auf ein Detail achten können:

Jede Minute können jetzt die Wehen einsetzen
Nämlich, dass die illegale Mieterin zum Zeitpunkt, als Donnerstagfrüh der Exekutor anrückte, im neunten Monat schwanger und bereits sechs Tage über dem Geburtstermin war. Völlig überrascht – weil der gekündigte Hauptmieter ihr nichts über den Delogierungstermin gesagt haben soll – steht die junge Frau, bei der jede Minute die Wehen einsetzen können, jetzt auf der Straße. Und wenn das Baby auf der Welt ist, kann sie es nicht im eigenen Kinderzimmer umsorgen, wickeln und kosen – weil die Einrichtung (samt Wickeltisch) beschlagnahmt wurde. Auch ein Aquarium mit 200 Fischen ist in der verschlossenen Wohnung – da der Hauptmieter sich um nichts kümmert, könnten alle Tiere verenden.

Das Paar – er ist Künstler und arbeitet bei einem Sicherheitsunternehmen – ist derzeit bei Bekannten untergekommen. Zurzeit hofft es nur, dass die Aufregung sich nicht negativ auf die Geburt auswirkt. Auch die nähere Zukunft ist ungewiss.

(kor)

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