Politik

Ärzte-Streik für mehr Gehalt

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Der Gehaltsstreit bedeutet für die Patienten eine Leistungseinschränkung.

Seit die EU eine verkürzte Arbeitszeit für Spitalsärzte – 48 statt 60 Wochenstunden – erlassen hat, steigen die Mediziner auf die Barrikaden.

Grund: Sie befürchten drastische Gehaltseinbußen, weil die Grundgehälter relativ niedrig sind, diverse Zulagen für gut bezahlte Nachtdienste und Überstunden aber nach dem neuen Gesetz wegfallen.

In drei Bundesländern spitzte sich die Situation am Freitag zu:

Großkundgebung in Wien mit 700 Ärzten am Montag

  • Wien. „Das System fährt an die Wand“, warnte der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres in dramatischen Worten. Die Stimmung unter den Ärzten werde „von Tag zu Tag schlechter“. Im AKH gibt es Engpässe bei den Operationen, im St. Anna Kinderspital eine Bettensperre.

Für Montag haben die Wiener Mediziner eine Großkundgebung angekündigt. 500 bis 700 Ärzte wollen dann einen gemeinsamen Forderungskatalog erarbeiten. Unter anderem wollen sie eine Steigerung des Grundgehalts um 30 Prozent. Am Freitagnachmittag fand noch eine Verhandlungsrunde mit der zuständigen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely statt.

  • Kärnten. 30 Prozent mehr Gehalt forderten auch die Kärntner Spitalsärzte. „Eine Utopie“, schmetterte Landeshauptmann Peter Kaiser. Deshalb streikten 150 Spitalsärzte des Klinikums Klagenfurt am Freitag. Ärztekammerpräsident Josef Huber gründete sogar eine Art eigene Gewerkschaft.
  • Oberösterreich. In Oberösterreich ist man um Beruhigung bemüht. LH Josef Pühringer legte am Freitag einen neuen Vorschlag auf den Tisch. Das erste Angebot hatte die Ärztekammer als „völlig unzureichend“ abgewiesen.

(knd)

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