3 Jahre Haft - nicht rechtskräftig

Milchbubi stach brutal auf 'Messerdieb' ein

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Er sieht aus, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun – in Wahrheit ist der 19-Jährige ein „Vulkan“.

Zu Beginn des Prozesses am Landesgericht Wien zeigte sich der blonde Milchbu­bi extrem adrett – lächelte und grüßte alle höflich, als ob er bei einem Vorstellungsgespräch wäre und nicht bei seinem Prozess wegen Mordversuch an einem 24-Jährigen. Tatsächlich dürfte im Inneren des jungen Mannes einiges heftig durcheinandergeraten sein: Seit seiner Kindheit fühle er eine tiefe Aggression, beschäftige sich mit Waffen und Ego-Shootern. „Er hat zu Gefühlen keinerlei Zugang“, so die psychiatrische Gutachterin.

Freundin verließ ihn 
kurz vor dem Prozess

Bevor der Prozess sich um die eigentliche Tat in einer Tankstelle in Penzing im September des Vorjahres drehte, bekam der 19-Jährige noch einen Weinanfall – aber nicht wegen des Opfers oder der Anklage, sondern weil ihn seine Freundin vor dem Prozess verlassen hat.

So musste der Bursche, dem Zurechnungsfähigkeit attestiert wurde, es ganz allein durchstehen, dafür geradezustehen, jemanden mit drei Messerstichen in Arm, Brust und Niere fast getötet zu haben, weil ihm der andere angeblich ein Messer, eine Sturmhaube und 20 Euro gestohlen haben soll. Der 19-Jährige, der zuletzt in einer betreuten WG lebte, bekam drei Jahre Haft. Nicht rechtskräftig.

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