Es geht um 36 Mio

Alt Wien: Prozessstart gegen Kindergarten-Betrüger

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Am Mittwoch hat am Wiener Landesgericht der Prozess gegen den ehemaligen Betreiber der Alt Wien-Kindergärten begonnen, der sich bis zur Pleite seines Vereins im Sommer 2016 von der Stadt Wien Subventionen in Höhe von 36 Millionen Euro ergaunert haben soll. 

Wien. Die Anklägerin gestaltete ihr Eröffnungsplädoyer als Abrechnung mit den aus Sicht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) seit 2009 auf Täuschung, Verschleierung und Betrug ausgerichteten Geschäften des 82-Jährigen, einem ausgebildeten Mittelschullehrer. Zuletzt betreute der Verein Alt Wien an 33 Standorten mehr als 2.000 Kinder, wobei gegenüber der Stadt Wien Gemeinnützigkeit vorgegeben wurde, was sich insofern bezahlt machte, als es dafür eine so genannte Vollförderung gab. "In Wahrheit war der Verein auf Gewinnerzielung und Vermögensvermehrung ausgerichtet", betonte die Staatsanwältin. Die Stadt Wien bzw. der Steuerzahler sei dadurch um ein wahres Vermögen getäuscht und  betrogen worden.  Davon wiederum habe der Hauptangeklagte 16 Millionen Euro für rein private Zwecke abgezweigt und widmungswidrig für den Wohlstand seiner Familie verwendet.

Kindergärten Alt Wien Prozess

Der angeklagte 82-Jährige.

© APA/Helmut Fohringer
× Kindergärten Alt Wien Prozess

Erste Hinweise auf Ungereimtheiten in der Buchhaltung traten 2013 bei einer Überprüfung der Stadt Wien zutage. Mitangeklagt sind die vier erwachsenen Kinder des Hauptangeklagten, die sich im Wissen um die aus kriminellen Machenschaften stammenden Gelder einen luxuriösen Lebensstil (Reitstall, Ballett, Autos und Reisen) gegönnt haben sollen. 

Der Prozess ist vorerst bis Ende Oktober anberaumt, weitere Verhandlungstage im Spätherbst dürften folgen. Für den vormaligen Alt Wien-Chef geht es im Fall einer Verurteilung um bis zu zehn Jahre Haft. 

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