Der Schütze soll die Tat vor wenigen Wochen gegenüber Zeugen bereits angekündigt haben.
Er kam mit einem Strauß roter Rosen. Ein letztes Mal versuchte Zeljko P. (53) seine Ex-Freundin, die er immer noch liebte, zurückzugewinnen. Doch die attraktive Kellnerin Violeta J. (48) ließ sich auch durch ihre Lieblingsblumen nicht mehr umstimmen. Sie gab dem Bosnier Dienstagabend an ihrem Arbeitsplatz – dem kleinen Café Rebeca in Wien-Meidling – unmissverständlich zu verstehen, dass ihre Beziehung, die mehrere Jahre lang dauerte, endgültig zu Ende sei und dass sie ihr Glück in einem neuen Partner gefunden habe.
Gewartet
Das dürfte „Ciro“, wie der 53-Jährige genannt wurde, nicht verkraftet haben. Äußerlich ruhig, aber mit einigen Gläsern Bier und ein paar Stamperln Sliwowitz intus, bestellte er sich im Lokal, in dem Violeta arbeitete, eine Tasse Tee und wartete, bis die Schicht der Serbin um 21 Uhr zu Ende war.
Als die Kellnerin das Café verließ und sich in einer nahe gelegenen Bar noch ein Feierabend Bier gönnen wollte, ging ihr Zeljko – vor Eifersucht rasend – nach, zog eine Pistole der Marke Zarotti vom Kaliber 7,65 Millimeter und feuerte seiner Verflossenen in der Herthergasse zweimal aus nächster Nähe in den Kopf. Wenn er sie nicht haben konnte, sollte sie auch niemand anderer bekommen.
Violeta, von ihren Freunden Viki genannt, brach blutüberströmt zusammen. „Es war wie eine Hinrichtung“, schilderte ein Zeuge im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Schütze erlag im Spital seinen Verletzungen
Dann richtete „Ciro“, der zweimal den Spitznamen des Opfers als Namen für sein Facebook-Profil benutze, die Waffe gegen sich selbst und schoss sich in den Mund. Wenige Stunden später erlag der vierfache Vater, gegen den ein Verfahren wegen Verletzung der Unterhaltspflicht lief, im Spital seinen schweren Verletzungen. Die lebensgefährlich verletzte Kellnerin wurde im UKH Meidling in den künstlichen Tiefschlaf versetzt und ringt mit dem Tod. Ihre Überlebenschancen sind minimal. (kuc)