Die Ordination einer Allgemeinmedizinerin wurde mit ausländerfeindlichen Parolen beschmiert. Es war nicht der erste Angriff dieser Art gegen die Ärztin.
Wien. Entsetzt war Medizinerin Atousa Mastan, als sie Freitagfrüh ihre Ordination im Ekazent in der Siebenbürgerstraße in der Donaustadt aufsperrte. In der Nacht haben Unbekannte auf ihrer Eingangstüre "Fr. Dr. Kanacke raus" geschmiert. Ein Schock für die gebürtige Iranerin, die bereits seit Jahrzehnten in Österreich lebt und praktiziert. "Ich bin gestern um 19 Uhr aus der Ordination heimgefahren, und heute kurz vor 9 Uhr nach einem Hausbesuch bei einem Patienten habe ich die Schmiererei an der Türe entdeckt", ärgert sich Mastan.
Beschmierte Ordinationstür
Es ist nicht die erste Attacke gegen die in Wien sehr bekannte und geschätzte Ärztin. "Vor rund einem Jahr hat jemand meinen Briefkasten aufgebrochen und die Post gestohlen", erzählt Mastan gegenüber oe24. Dazu kommt, dass letzten Sommer bei ihrem vor der Ordination geparkten Auto die Reifen aufgestochen wurden.
Aufgebrochener Briefkasten
"Ich weiß nicht, wer es auf mich abgesehen hat, aber Rassismus hat bei mir absolut keinen Platz. Ich versorge täglich Patienten jeglicher Herkunft. Ich bin Ärztin und helfe den Menschen", zeigt sich Mastan kämpferisch. Wegen der Schmiererei erstattete sie Anzeige. Die Tat könnte vielleicht auch im Zusammenhang mit einem kürzlich Einbruch im Ekazent stehen, vermutet die Ärztin. Die Polizei ermittelt.