Die 13. Bluttat heuer in Österreich ist an gruseligen Details kaum zu überbieten.
Aufgedeckt wurde der Horrormord, den eine junge in Wien lebende Frau an ihrem tunesischen Freund begangen haben soll, durch einen Zufall. Kinder fanden am 2. März in Jászalsószentgyörgy bei Budapest in einem Kanal mehrere Säcke mit Leichenteilen, die mit Salzsäure behandelt worden waren. Der Leichnam hatte sich aber nicht wie gewünscht aufgelöst.
Opfer (32) stammt aus einer Arztfamilie
Über die DNA kam man auf die Identität des Opfers – den gebürtigen Tunesier Achref K., der zumindest einmal schon erkennungsdienstlich behandelt worden sein muss. Sein Facebook-Name und einige Fotos auf dem Profil legen die Vermutung nahe, dass der 32-Jährige, der aus einer Arztfamilie in Jendouba in Tunesien stammt, mit Marihuana zu tun gehabt haben könnte.
Kauf von Haushaltssäure ließ Verbrechen auffliegen
Über die verwendete Säure kamen die ungarischen Ermittler auf die mutmaßliche Täterin Szilvia Renata P. – deren Mutter in der Region in einem Chemikalienladen zehn Liter ätzende Haushaltssalzsäure gekauft hatte, eine Menge, die dem Verkäufer in Erinnerung blieb. Also bat man die Tochter und ihre Mutter Andrea unter einem Vorwand zur Vernehmung. Als die Polizisten die ersten ungewöhnlichen Fragen stellten, platzte aus der 27-Jährigen das Geständnis förmlich heraus. Mit allen grausigen Facetten.
Den Angaben der molligen Ungarin zufolge war es schon am 24. Februar in Wien mit ihrem Freund Achref, mit dem sie in einer Wohnung nahe dem Gürtel lebte, beim Frühstück zum Streit gekommen. Dabei habe sie der Nordafrikaner, der schon öfters brutal zu ihr gewesen wäre und sie grundlos verprügelt hätte, mit einem Messer attackiert.
Leichenteile in Handtüchern aus Wiener Hotel
Beim Handgemenge hätte dann aber sie ihn in Notwehr erstochen. Danach will sie – ganz allein, was sehr in Zweifel zu ziehen ist und sicher zusätzlicher Erhebungen bedarf – dem Toten in der Wohnung Hände, Füße und Kopf abgeschnitten haben und die Leichenteile in mehrere Reisetaschen gepackt haben. Daraufhin organisierte sie sich ein Carsharing-Fahrzeug und trug angeblich ohne fremde Hilfe die in Handtücher eines Wiener Hotels gewickelten Leichenteile hinunter ins Auto. Mit der Mutter, die ihr nützliche Tipps bei der Beseitigungsaktion gab, soll sie ab diesem Zeitpunkt bereits per Handy verbunden gewesen sein.
Mit Leiche im Kofferraum 350 Kilometer gefahren
Mit der gruseligen Fracht fuhr sie danach 350 Kilometer zu ihrer Familie nach Ungarn, um dort die zerstückelten Überreste des Toten verschwinden zu lassen. Was gründlich misslang. Die Behörden in Wien wurden bis zuletzt nicht über den furchtbaren Mord informiert. Jetzt müssten allerdings auch bei uns schleunigst Erhebungen durchgeführt werden, bevor etwaige Komplizen die letzten Spuren verwischt haben.
R. Kopt