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Polizei ermittelt

Schwerer Impf-Betrug im Austria Center

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Im Austria Center sollen mehrere Angestellte gegen Geld Impfpässe gefälscht haben.

Wien. Das Austria Center in Wien ist die größte Impfstraße in Österreich. Die Kapazitäten reichen bei voller Auslastung für bis zu 30.000 Impfungen täglich. An Spitzenzeiten sind bis zu 600 Mitarbeiter in die Abläufe involviert. Vonseiten des Samariterbunds sind 90 diplomierte Krankenpfleger und 100 Mitarbeiter in der Administration beschäftigt. Mindestens zwei von ihnen werden nun schwere Vergehen vorgeworfen.

Sameriterbund: "Verfolgen Null-Toleranz-Politik"

Es geht um die Fälschung von Impfpässen. Konkret sollen Einträge ins System und Pickerl in den Impfpass geklebt worden sein ohne, dass aber ein Stich erfolgt sei. „Es muss leider davon ausgegangen werden, dass die Dosis anderswo entleert wurde“, sagt Stefanie Kurzweil, Sprecherin des Samariterbundes. Die Hilfsorganisation hat auf eigenem Weg zwei mutmaßliche Fälscher ausgeforscht. „Es handelt sich um Personen, die Corona-befristet angestellt sind, keine langjährigen Mitarbeiter“, sagt Kurzweil. Die Beschuldigten wurden mit sofortiger Wirkung gekündigt und angezeigt. „Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik. Bei solchen Vergehen kennen wir keinen Spielraum“, so Kurzweil. Ob Strukturen dahinter stecken, wie kolportiert wird, ist der Sprecherin nicht bekannt. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Es gilt die Unschuldsvermutung,

Als Reaktion hat der Samariterbund die Abwicklung stärker aufgegliedert, sodass Einzelne nicht mehr für ganze Abläufe zuständig sind, sondern Prozesse über mehre Tische laufen müssen.

„Auf Urkundenfälschung steht bis zu ein Jahr Haft. Zu belangen sind beide Seiten“, sagt Strafrechtsexperte Andreas Strobl.

Am Abend wurden auch Vorwürfe gegen den Samariterbund laut. Mehr dazu lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH.

  

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