Eine neue Islamistengruppe wirbt auf der Straße. Experte sieht Gefahren.
Am Wochenende wurde in Wien wieder für den Islam missioniert. Wer dahintersteht, ist unklar. „Man muss ein undurchsichtiges Gewirr durchforsten“, bestätigt Nicolas Stockhammer gegenüber ÖSTERREICH. „Das Geschäft ist schnelllebig, Gruppen verändern Struktur und Namen“, so der Terrorismusexperte der Uni Wien weiter.
Hintergrund
Die Gruppe nennt sich „Fitrah“, hat kein Impressum auf der Website, aber einen Youtube-Kanal. Dort wird klar: Einige Aktivisten waren schon unter dem Slogan „Ist das Leben nur ein Spiel?“ in Wien aktiv. Damit tauchen Verbindungen zur Gruppe „Iman“, der deutschen Salafistenszene und der „Islamic Education and Research Academy“ in London auf, aus deren Umfeld Kämpfer für den Syrienkrieg stammen.
Gefahr
„Generell ist das gefährlich. Es geht um Bewusstseinsbildung, die Radikalisierung spielt sich dann im Netz ab“, erklärt Stockhammer. Nach außen gebe man sich verfassungstreu, aber „wenn Interesse besteht, wird konkretisiert“. Nicht jeder auf der Straße habe direkt Kontakt zu Terrorgruppen, aber: „Man muss es kritisch hinterfragen und vorsichtig sein“, warnt Stockhammer.