Missbrauch in der Kirche

Kardinal war Opfer sexuellen Übergriffs

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Der Wiener Erzbischof sprach so offen wie noch nie über Missbrauch in der Kirche.

Knalleffekt in der katholischen Kirche. Einer der weltweit angesehensten Kirchenmänner – Kardinal Christoph Schönborn – packt über sexuellen Missbrauch in der Kirche aus: In einer Dokumentation des Bayerischen Rundfunks eröffnete er, selbst Opfer eines Übergriffs gewesen zu sein.

Vernahm auch abfällige Sprüche über Nonnen

Konkret spricht der Wiener Erzbischof von einem Pfarrer, der in seiner Jugend versucht habe, ihn zu küssen. Auch habe er abfällige Sprüche gegenüber Nonnen vernommen, so Schönborn.

Kardinal setzt jetzt auf einen Heilungsprozess

Strukturproblem. Grundsätzlich hält Schönborn fest, dass es Strukturen und Systeme gebe, die Missbrauch begünstigten: „Der Priester ist sakral, ist unberührbar, der ist Herr Pfarrer. Wenn dieses Priesterbild vorherrscht, ist natürlich Autoritarismus die ständige Gefahr. Der Pfarrer bestimmt alles. Es ist die Gefahr, dass der Pfarrer sich mehr leisten darf als die anderen“, erklärte Schönborn.

Die gesamte Missbrauchs-Debatte werde die Frage der Frau in der Kirche in ein neues Licht stellen. Er sei hoffnungsvoll, dass ein „Heilungsprozess“ die Kirche wirklich erneuere.

Fall Groër

Das ist eine starke Ansage, denn Schönborns Amtsantritt in Wien wurde ebenfalls durch einen Missbrauchsskandal überschattet: Schönborns (inzwischen verstorbener) Vorgänger Hans Hermann Groër war schwer belastet worden …

 
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