Im Skandal-Fall KH Nord tauchen wieder neue, haarsträubende Fakten auf.
Wien. Die U-Kommission des Gemeinderats geht es sehr gemütlich an – es ist noch wochenlang Sommerpause: Wegen ein paar Milliarden verzichtet im Rathaus niemand auf den wohlverdienten Urlaub.
FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus meint angesichts neuer Fakten, dass man stattdessen eigentlich rund um die Uhr tagen müsste. Auch weil es im Rechnungshof-Bericht handfeste Hinweise auf „Veruntreuung“ gebe. Die Manager des KH Nord haben etwa – zum Nachteil des KAV – die vereinbarten Zahlungsbedingungen mit ihren Lieferanten nicht umgesetzt.
Dadurch, dass sie Rechnungen einfach liegen ließen, konnte man trotz fixer Vereinbarungen kein Skonto abziehen. „Der bisher entstandene Schaden dadurch beträgt 48.000 Euro“, so die Prüfer.
Millionenschaden. „Darüber hinaus ließ der KAV ein maximales Potenzial an Skontoerträgen von rund 21,06 Millionen Euro ungenutzt, das bei optimaler und fristgerechter Zahlung möglich gewesen wäre“, heißt es weiter.
Für Gudenus ist unerklärlich, „wie der KAV 48.000 € durch verspätete Überweisungen de facto veruntreuen konnte“. Die verplemperten 21,06 Millionen Euro beweisen für ihn totales Management-Versagen: „Ich bin über den leichtfertigen Umgang mit dem Steuergeld der Wiener entsetzt.“