Missstände bereits 2021 gemeldet

Kiga-Skandal: Ex-Mitarbeiterin packt aus

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Sowohl MA 11 als auch Finanzpolizei war schon seit zwei Jahren informiert.

Wien. ÖSTERREICH berichtete über Luxus-Autos, Catering von Bau-Scheinfirmen und Parkstrafen, die aus der Vereinskasse bezahlt wurden. Der Stadtrechnungshof deckte einen Finanzskandal rund um den Privat-Kindergarten „Minibambini“ auf.

Bereits im März 2021 hatte eine Ex-Mitarbeiterin eines Kindergartens in Fünfhaus anonym das Jugendamt (MA 11) informiert. In einem Brief an wien.ORF.at wird enthüllt, dass Kinder auf Listen geführt würden, die noch nie den Kiga besucht hatten, für diese jedoch Förderungen kassiert werden. Mitarbeiter wurden gedrängt, auf Betreuungsverträgen Unterschriften zu fälschen. Sie wandten sich auch an die Arbeiterkammer und Finanzpolizei, weil sie nur Teilzeit angemeldet waren, obwohl sie Vollzeit gearbeitet haben.

Die Obfrau, der Schriftführer (Ex-Ehemann), die Kassiererin (Tochter) und Haustechniker (Sohn) sollen sich neben dem Lohn „Darlehen“ vom Vereinskonto der Kindergärten in Höhe von 236.000 Euro genehmigt haben. In Serbien soll davon eine Villa finanziert worden sein.

Misstrauen. Die ÖVP will einen Misstrauensantrag gegen Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) einbringen. Aufgrund fehlender Belege ist unklar, was mit den Geldern geschah. Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer und Bildungssprecher Harald Zierfuß sind „fassungslos“ und wollen einen Sondergemeinderat initiieren. Die Stadt habe offenbar nicht geprüft.

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