Perfekter Standort

Ludwig möchte EU-Anti-Geldwäschebehörde nach Wien holen

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Wien hat am Donnerstag für sich geworben - als Standort für die europäische Anti-Geldwäschebehörde.

Geldwäsche ist ein riesiges Problem in Europa. Jedes Jahr werden illegale Einnahmen in Milliardenhöhe gewaschen und fließen in die Finanzierung von Korruption, Krieg und Terrorismus.  Auf EU-Ebene wird derzeit das Anti-Geldwäschepaket verhandelt, welches unter anderem die Gründung einer europäischen Anti-Geldwäschebehörde vorsieht. Österreich hat Wien als Standort-Kandidatin ins Rennen geschickt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner (SPÖ) plädierten am Donnerstag für eine Ansiedlung der Anti-Money Laudnering Authority (AMLA). Die Frist, sich als Standort für die EU-Behörde zu bewerben, endet am 10. November.

Wien wirbt um Anti-Geldwäschebehörde  

Als Standort von rund 50 zwischenstaatlichen Organisationen und mehr als 300 bi- und multilateralen diplomatischen Vertretungen ist Wien laut dem Stadtchef eine Drehscheibe der internationalen Diplomatie. Zudem gebe es inzwischen mehrere Ranking, in denen die Stadt in Sachen Lebensqualität ganz oben zu finden sei. "Aus diesem Grund ist es mir wichtig, mich dafür einzusetzen, den Sitz der neuen Anti-Geldwäschebehörde der EU, kurz AMLA, nach Wien zu holen", führte Ludwig aus. "Ich könnte mir für den Sitz einer solchen Behörde dabei keinen besseren Ort als Wien vorstellen”, findet auch Evelyn Regner.

Ludwig möchte EU-Anti-Geldwäschebehörde nach Wien holen
© C.Jobst/PID
× Ludwig möchte EU-Anti-Geldwäschebehörde nach Wien holen
 Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlament.


 

650 Arbeitsplätz

Der Bürgermeister geht davon aus, dass es durch die AMLA im Vollausbau pro Jahr zu einem Wertschöpfungseffekt von rund 50 Millionen Euro und einer Absicherung von bis zu 650 Arbeitsplätzen kommt. Prognostiziert werden Steuereinnahmen von 13,7 Millionen Euro. Als Favorit war zuletzt immer wieder Frankfurt genannt worden - auch weil dort viele Kreditinstitute oder auch die Europäische Zentralbank (EZB) zu finden sind. Für Regner ist diese Tatsache aber eher ein Argument für Wien. Es mache Sinn, eine Kontrollbehörde wie die AMLA nicht am selben Standort anzusiedeln, befand sie.  

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