Familiendrama

Mord an Mutter: Löste Baby Bluttat aus?

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Die Ehe zerrüttet, finanzielle Probleme, ein ungewolltes Kind: Familienvater rastete aus.

Wien. Man muss das Fa­milienfoto nur auf sich wirken lassen: Die Rollenverteilung ist klar. In der Mitte die Eltern, der Ehemann und ­Vater mit einem Messer in der Hand, links und rechts die Kinder, auf deren Abbildung hier bewusst verzichtet werden soll. Das 62-jäh­rige Familienoberhaupt aus Afghanistan, seit einem Jahr in Wien, früher in Kärnten, thront über allem, der Rest scheint Staffage. Doch warum tötete Noor R. seine Frau Rahima (50), die erst vier ­Wochen zuvor das fünfte gemeinsame Kind zur Welt gebracht hatte? Oder war die neugeborene Tochter gar der Auslöser für die blutige Tragödie in der Katharinengasse in Wien-Favoriten, bei der die fünffache Mutter durch zwei Messerstiche starb?

Eheleute sprachen von Scheidung

Die Familie hatte ohnehin finanzielle Probleme und sich deshalb an die zustän­digen Behörden gewandt. Und dann auch noch ein Mädchen: Tagelang druckste Noor R. herum, bis er die ­Vaterschaft anerkannte und die Mutter das Baby offiziell durch einen afghanischen Verein anmelden konnte. ­Sogar von Scheidung soll zwischen den Eheleuten die Rede gewesen sein.

Der verdächtige Vater, der kein Deutsch spricht, sagte mit Hilfe eines Dolmetschers bislang lediglich: „Ich habe zugestochen, aber ich wollte sie nicht töten.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.
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