Ein krankhaft eifersüchtiger Kosovare soll seine Ehefrau getötet haben. Vor Gericht stritt er die Mordabsicht ab.
Wien. „Ich hab sie am Leben gelassen“, behauptete der Angeklagte Valdon D. zur Überraschung aller am Freitag am Landesgericht – und meint damit, dass seine Frau noch gelebt hatte, als er vor mittlerweile fast einem Jahr im Juni 2019 die eheliche Wohnung verließ, nachdem der 32-Jährige seine gleichaltrige Frau davor geschlagen und misshandelt hatte:
Der Vater dreier gemeinsamer Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren will seine Gattin am Hauptbahnhof mit einem fremden Mann gesehen haben. Daraufhin fing er an, sie zu überwachen, und versteckte einen Überwachungskugelschreiber (den er auf Amazon um 30 Euro gekauft hatte) in ihrer Handtasche. Als sie dahinterkam, entzündete sich der tödliche Streit.
Mit einer Holzlatte, die Valdon aus einem Kinderbett ausbaute, schlug er der Ehefrau auf den Kopf. Das gibt der Kosovare auch zu: „Es tut mir äußerst leid, dass ich mit der Mutter meiner Kinder das angetan habe.“ Ihr das Brett auf den Hals gedrückt und sie so qualvoll erstickt zu haben, leugnet der Bauarbeiter allerdings vehement: „Mir wurde ganz schwarz vor den Augen. Als ich wegging, war sie noch am Leben.“ Seine Frau sei am Boden gelegen und habe mit dem Handy die Polizei rufen wollen. Deshalb sei er ja auch davongelaufen. Ob die Geschworenen ihm diese Version der Geschehnisse abkaufen, wird sich zeigen. Der Prozess wurde auf Herbst vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
(kor)