Nach Urteil für Robert K.

Jetzt spricht Hadishats Vater

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13 Jahre Haft für den Mörder seiner Tochter. Für Ibragim A. alles andere als fair.

„Ich habe verstanden.“ Mit diesen drei Worten quittierte der Gymnasiast, der ein 7-jähriges Nachbarmädchen einer befreundeten tschetschenischen Familie brutal getötet hat, den Urteilsspruch gegen ihn: 13 Jahre Haft plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach Verbüßung der Gefängnisstrafe – wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Die Staatsanwaltschaft hat vorerst noch nicht berufen, Roberts Anwältin Liane Hirschbrich war nicht zu erreichen.

Hadishats Vater: "Warum hat er nur so wenig bekommen?"

Allerdings meldete sich nun ein anderer  zu Wort. Hadishats Vater, Ibragim A., der eigentlich untergetaucht ist, zeigt sich wieder in einer Videobotschaft. "Warum hat er nur so wenig bekommen?", fragt er sich. Für ihn ist das Urteil alles andere als fair.  "Er hat nur 13 Jahre bekommen. Nach zwei bis drei Jahren kommt er wieder frei, weil er so tut, als wäre er psychisch krank", sagt er auf "Puls4". Der Vater der 7-Jährigen sollte eigentlich in einem Bozener Gefängnis sitzen. Von dort floh er aber im Rahmen eines Freigangs. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

 

Opfer-Anwalt: "Faires Urteil"

Als fair empfindet hingegen Opfer-Anwalt Nikolaus Rast das Urteil. Der Anwalt von Hadishats Familie betont, dass das Strafmaß völlig rechtens ist und auch die Familie der getöteten 7-Jährigen dies so sieht.

 

Video zum Thema: Hadishat-Killer muss um Leben bangen


 
Auf das Urteil mildernd wirkten sich die Unbescholtenheit und das Geständnis des Angeklagten aus. Als erschwerend wurden die Hilflosigkeit des Opfers und Roberts „Nachtatverhalten“ gewertet – der 16-Jährige versuchte, den Kopf des Mädchens abzuschneiden, und warf den Leichnam in den Müll. Realistisch gesehen kommt der Gymnasiast mit tschetschenischen Wurzeln, der Stimmen gehört haben will, die ihm die Tat befohlen hätten, in frühestens 20 Jahren heraus – sofern er als geheilt eingestuft wird. Das wird einmal im Jahr kommissionell überprüft.

Hadishat Vater Ibragim A.
© privat

Ibragim A. - der Vater von Hadishat

Doch wo er seine Strafe(n) – die Haft und die Maßnahme – verbüßen wird, ist noch fraglich: Eigentlich kommt nur die Justizanstalt Gerasdorf infrage. Dort herrscht allerdings schon jetzt „Alarmstufe Rot“ wegen Robert K. Viele junge Täter mit Kaukasus-Wurzeln sind dort untergebracht. Schon vor dem Prozess gab es Morddrohungen aus der Community, die auch nach dem Urteil nicht verstummt sind. Insider sagen: „Der überlebt dort keinen Tag. In keinem Gefängnis in Österreich.“ Vorerst wurde Robert in jene Einrichtung gebracht, wo er zuletzt psychisch betreut wurde.

Gerüchte, dass Robert die Strafe in einem anderen Land (unter anderem Namen) verbüßen könnte, werden vom Justizministerium zurückgewiesen. Das wäre rechtlich nicht möglich. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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