Mehr Flair, dafür weniger Shops? Die Zukunft der beliebten Wiener Einkaufsstraße ist wohl ungewisser, als vielen lieb wäre.
Vor genau zehn Jahren wurde aus der vielbefahrenen Mariahilfer Straße in Wien eine der bekanntesten Begegnungszonen des Landes. Mit mehr Platz für Fußgänger, neuen Bäumen, Sitzgelegenheiten und weniger Autoverkehr wollte man das Einkaufserlebnis verbessern. Heute zeigt sich: Die Kritik am Umbau ist abgeflaut, dafür ist ein neues Problem in den Fokus gerückt: das Geschäftesterben.
Während sich Gastronomiebetriebe über steigende Besucherzahlen freuen, kämpfen viele Geschäfte ums Überleben. Die klassische Shoppingmeile wandelt sich - mit weniger Konsum, dafür mit mehr Erlebnis- und Freizeitangeboten. Einzelhändler klagen über sinkende Umsätze - besonders kleine Läden haben es schwer. Der Onlinehandel und hohe Mieten setzen ihnen zu. Manche Geschäftsflächen stehen seit Jahren leer, andere geben auf oder spezialisieren sich, um zu überleben.
Seit ihrer Umgestaltung ist die "Mahü" eine 430 Meter lange Fußgängerzone mit angrenzenden Begegnungsbereichen. Über 350 Shops reihen sich auf 1,8 Kilometern. Täglich strömen rund 70.000 Menschen durch die Straße. Ob die Mariahilfer Straße als Einkaufsparadies bestehen bleibt, hängt davon ab, ob es gelingt, den Mix aus Handel, Dienstleistung und Lebensqualität dauerhaft zu erhalten.