'Inkompetenz der Politik' sorgt für Alarmschrei der Wiener Ärztekammer.
Die Wiener Ärztekammer legte jetzt einen breit angelegten Situationsbericht über den Zustand der medizinischen Infrastruktur in Wien vor.
Das Hauptproblem von Patienten, befragten Managern und Ärzten:
Kritik an Politik. Laut einer repräsentativen Befragung von Peter Hajek Public Opinion Strategies unter 100 Managern sei laut 83 Befragten etwa das Problembewusstsein für den Bedarf von Gesundheitsreformen bei den entscheidenden Politikern nicht oder kaum vorhanden.
57 Prozent der 276 befragten Ärzte sagen, dass die finanziellen Mittel nicht oder gar nicht effizient eingesetzt werden.
Und 59 Prozent der 500 befragten Patienten, 76 Prozent der Ärzte sowie 80 Prozent der Manager sehen nur Stückwerk statt einer klaren Strategie.
Konsequenzen. Thomas Szekeres, Präsident der Wiener Ärztekammer, sieht extremen Handlungsbedarf: "Die Ärzte müssen wieder mehr Zeit für die Patienten und weniger für Bürokratie aufwenden können. Dazu brauchen wir 300 zusätzliche Kassenärzte und weitere 300 Mediziner in den Spitälern."
Außerdem müsse Wien die vom Ärztefunkdienst betriebene allgemeine Akutordination auf alle Spitäler ausgeweitet werden - sie habe dazu geführt, dass im AKH 20.000 Menschen betreut werden konnten und so die Notfallambulanz massiv entlastet worden sei.
Inkompetenz als Problem. Für Szekeres ist es kein Wunder, dass "mangelnde Kompetenz der politisch Verantwortlichen" der am häufigsten genannte Grund für die Probleme im Gesundheitswesen ist.