Ein Tierquäler veröffentlichte seine Schandtaten. Entsetzte Rapid-Fans schworen Rache.
Wien. Das sprengt jegliche Vorstellungskraft: Ein 20-Jähriger sollte auf den Welpen einer Freundin aufpassen, quälte den zehn Monate alten Hund aufs Abscheulichste und verschickte Videos davon an die 18-jährige Besitzerin.
Die junge Hundehalterin hatte ihrem Freund vertraut und übergab ihm den Malteserrüden „Buddy“. Doch der „Hundesitter“ ließ seine ganzen Aggressionen an dem Welpen aus: Er würgte „Buddy“, schleuderte ihn gegen eine Wand, steckte seinen Kopf in die Kloschüssel. Der kleine Hund erlitt Abschürfungen, Prellungen und Hämatome. Die Bilder davon landeten im Internet und lösten entsprechende Reaktionen aus.
Welpenquäler wurde im Internet geoutet
Das Horrorvideo des geschundenen Maltesers wurde auch auf eine Seite von Fans des SK Rapid Wien gestellt. Die Anhänger der Hütteldorfer waren entsetzt. Viele wünschten dem 20-Jährigen den Tod, drohten ihm Prügel an: „Du Hurensohn wirst sterben!“, drohte einer der Rapidler. Offen wurde zur Lynchjustiz aufgerufen; Name, Adresse und sogar die Handynummer des Tierquälers wurden veröffentlicht. Der 20-Jährige war von den Rapid-Fans sofort identifiziert worden, weil er sich selbst in der Fußballszene der Grün-Weißen bewegt.
Einige posteten, dass sie bereits vor dem Haus des Tierhassers stünden. Der Polizei blieb nichts anderes übrig, als den Wohnort des 20-Jährigen zu bewachen und ihn vor möglichen Angreifern zu schützen: „Um einer Konfliktsituation vorzubeugen“, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst. Die Beamten brachten „Buddy“ ins Tierquartier, der Verdächtige gestand. Ein Motiv nannte er nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die gilt allerdings auch für die Rapid-Fans, die ihrer Wut freien Lauf ließen und die juristisch betrachtet teils gefährliche Drohungen gegen den 20-Jährigen ausgesprochen haben. Die Polizei wird diese auswerten, Anzeigen stehen im Raum.
Glücklich ist jetzt nur „Buddy“, für ihn gibt es ein Happy End. Er hat ein neues Zuhause. Mit Garten und Schwimmbiotop.